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Gates-Company verklagt Amazon.com

01.07.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Raubkopien sind nicht nur für den Softwareriesen Microsoft ein leidiges Thema, auch eine weitere Gates-Company, die Bildagentur Corbis, kann davon ein Lied singen. US-Medienberichten zufolge erstattete das in Seattle, Washington, ansässige Unternehmen nun gegen Amazon und 15 Partnershops wegen Copyright-Verletzungen Anzeige. Corbis beschuldigt die Angeklagten, bei einigen ihrer auf der Amazon-Website angebotenen Poster und Bilder von Prominenten handle es sich um illegale Kopien von Fotos der Bildagentur. Als Entschädigung fordert Corbis unter anderem eine Summe von bis zu 150.000 Dollar je Bild.

Die Klage wirft die alte Frage auf, inwieweit Internet-Firmen für Angebote und Inhalte auf ihrer Website verantwortlich gemacht werden könne. Das Online-Auktionshaus Ebay konnte sich im Jahr 2001 in einer ähnlichen Klage auf das Digital Millennium Act berufen, das Internet-Unternehmen unter bestimmten Umständen von der Haftung für Material auf ihren Seiten befreit. Auch der Online-Buchhändler ist nicht direkt für alle Angebote auf seiner Website verantwortlich, sondern bietet - wie im aktuellen Fall - auch Produkte von Partnerfirmen in Kommission an. Da Amazon dabei unter anderem die Bereitstellung der Waren oder das Billing erledigt, ist die Company allerdings weit stärker in den Verkauf involviert als Ebay. (mb)