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Gartner: Stromverbrauch does matter

22.06.2006
Mit wachsenden Kosten und steigendem Bedarf entwickelt sich Strom zu einer interessanten Größe für Controller.
Alles fließt.
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Die Belange des Umweltschutzes stehen gegenwärtig nicht unbedingt weit oben auf der Tagesordnung von IT-Leitern, jedoch kann sich dies bald ändern: In einigen Jahren werde sich der Stromverbrauch der Hardware zu einem wichtigen Kriterium für die Auswahl der verwendeten Rechner entwickeln, prognostiziert Gartners Chefanalyst Steven Prentice. In Unternehmen sei gerade die IT in der Lage, den steigenden Energiekosten entgegenzuwirken, denn schließlich verbrauche sie auch eine gehörige Menge Strom: "Das Verhältnis von Leistung zu Verbrauchskosten wird in den kommenden zehn Jahren entscheidend", so Prentice während seiner Eröffnungsrede auf Gartners Konferenz "Data Center Summit" im australischen Sydney.

Vor allem die zunehmende Hitzeentwicklung sei ein Problem, denn für jedes Watt Leistung müsse künftig ein Watt zur Kühlung der Geräte aufgewendet werden. Mit steigenden Stromkosten weite sich das Problem für IT-Leiter aus. Laut Prentice wird der Trend gestützt durch die Marketing-Abteilungen der Hersteller, die das Thema Stromverbrauch inzwischen für sich entdeckt hätten. Der Chefanalyst nannte als Beispiel den Supercomputer in Barcelona, einen Boliden mit 4.800 Prozessoren: Prentice berief sich auf Berichte, wonach zirka 75 Prozent des Stromverbrauchs der Universität auf den Rechner entfallen.

Als Chance, die Kosten zu senken, nannte der Analyst auch die Virtualisierung. Bei einer typischen Auslastung der Rechnerkapazitäten von rund zehn Prozent müsse man sich im klaren darüber sein, dass die restlichen 90 Prozent mehr oder weniger verschwendet seien. Mit Hilfe der Virtualisierung lasse sich die Auslastung immerhin auf 30 Prozent steigern. (ajf)