Gartner: SOA wächst in geschäftskritische Umgebungen

27.04.2007
Mehr als die Hälfte der unternehmenskritischen Anwendungen und Geschäftsprozesse wird bereits in diesem Jahr Konzepte einer Service-orientierten Architektur (SOA) nutzen. Das zumindest erwarten Analysten des Marktforschungs- und Beratungshauses Gartner.

Bis zum Jahr 2010 könnte der Wert auf über 80 Prozent steigen, prognostizierte Research Director Frank Kenney auf der Fachkonferenz Symposium ITxpo 2007 in San Francisco: "SOA hat dramatisch an Popularität gewonnen." Die wachsende Nutzung des Konzepts sei in immer mehr Branchen, Regionen und Organisationen jeglicher Größe zu beobachten. Gleichzeitig aber steige auch die Zahl fehlgeschlagener Projekte. Unternehmen hätten erkannt, dass die vielgepriesenen SOA-Vorteile ihren Preis haben, die Schwierigkeiten beim Umsetzen träten inzwischen deutlicher zutage.

Kritisch äußerte sich der Experte auch zu den Angeboten der Softwarehersteller. Diese haben nach seiner Einschätzung zahlreiche unreife Produkte für SOA auf den Markt geworfen. Viele Anwender seien enttäuscht von der Zuverlässigkeit, Leistungsfähigkeit und Produktivität der angebotenen Systeme. Kenney: "SOA-Prinzipien wurden oft zu rigide verfolgt; das hat zu unbefriedigenden Ergebnissen geführt. Projekte wurden zu teuer und konnten nicht fristgerecht abgeschlossen werden."

Dennoch gebe es mittlerweile eine große Menge erfolgreicher SOA-Initiativen. Die bisherigen Erfahrungen belegten, dass der Ansatz "keine konzeptuellen Fehler" aufweise. Weil sich SOA rasch zur architektonischen Grundlage fast jeder geschäftskritischen Anwendung entwickle, sollten Unternehmen "aggressiv" in entsprechende Vorhaben investieren, lautet seine Empfehlung. Mehr zum Thema Service-orientierte Architekturen finden Sie im SOA-Expertenrat der COMPUTERWOCHE. (wh)