Gartner ruft das "Mobile Business 2.0" aus

05.04.2006

Weitere Risiken für die Mobilfunkbranche sehen die Marktforscher im bereits begonnenen Preisverfall. Neue Anbieter setzen die Netzbetreiber unter Druck, gleichzeitig sind die hohen Roaming-Gebühren aufgrund politischer Pression nicht länger zu halten. Darüber hinaus zeigen die Mobilfunkmärkte Anzeichen einer Sättigung. Der Konkurrenzkampf wird härter, das Akquirieren von Neukunden schwieriger und teurer. In den kommenden drei bis fünf Jahren, so prophezeien die Analysten, werden die Profitmargen mancher Mobilfunk-Carrier um 20 bis 25 Prozent schrumpfen.

Die E-Mail wird mobil

Noch in diesem Jahr empfangen 20 Millionen Anwender weltweit ihre E-Mails drahtlos auf einem Handheld, prophezeien die Analysten. Bis 2009 werde diese Zahl auf 100 Millionen ansteigen. "Bislang war die mobile E-Mail eine Nischenanwendung für Executives, hauptsächlich auf dem Blachberry basierend", so Jones. Das werde sich nun ändern. Im ersten Schritt erreiche der Trend das mittlere Management, dann werde der mobile E-Mail-Empfang für alle Mitarbeiter im Unternehmen so selbstverständlich wie die heutige E-Mail am stationären Arbeitsplatz.

Noch seien drahtlose E-Mail-Dienste zu teuer, um unternehmensweit eingeführt zu werden. Bis 2010 wird das Mailen via Hendheld aber allgegenwärtig (Commodity), meinen die Marktexperten. Darauf aus Kostengründen zu verzichten, sei dann nicht mehr zu rechtfertigen. Die dominante Rolle des Blackberry von Research in Motion (RIM) soll schon bald verschwinden: Ab 2008 bekommt Microsoft langsam in den Griff, heißt es bei Gartner (siehe: Microsoft zieht Großauftrag für Windows Mobile 5.0 an Land).

Mobile Collaboration

Mit Bezug auf eine Umfrage unter 1400 Chief Information Officers (CIOs) weltweit sagt Gartner vorher, dass Techniken für die Zusammenarbeit von teils stationär, teils mobil eingesetzten Mitarbeitern und Teams schon von 2006 an zu den vier Topprioritäten der Unternehmens-IT zählen. Die IT-Organisation habe in den letzten Jahren ihren Wert dadurch bewiesen, dass sie die Kosten heruntergefahren und die Automatisierung vorangetrieben habe. Techniken für die einfache Prozessautomation seien mit ERP- und CRM-Systemen eingeführt worden, weshalb die IT in manchen Unternehmen an einem Punkt angekommen sei, an dem sie sich neu unter Beweis stellen müsse. Potenzial liege jetzt vor allem darin, die Effektivität des einzelnen, geografisch verteilten Mitarbeiters zu verbessern. Er müsse gut an das Unternehmen angebunden sein und von überall auf konzernweit zugängliche Informationen zurückgreifen können (siehe: Blackberry lernt Web-Services und Collaboration).