Gartner: IT-Industrie im Umbruch

21.12.2005
Von 
Senior Communication Managerin bei der Content Marketing Agentur Evernine

Virtualisierung erlaubt bessere Ressourcen-Auslastung

Prentice geht auch davon aus, dass die Virtualisierung von IT-Komponenten rasant zunimmt. Virtualisierung erlaubt, Daten zwischen verschiedenen Umgebungen auszutauschen. Mit Hilfe virtueller Speicher lassen sich die vorhandenen Ressourcen nicht nur besser verwalten, sondern auch besser nutzen. Die Virtualisierung erlaubt die Trennung von Applikations-Server und physikalischem Datenspeicher. Anwendungen kann Speicherplatz "just in time" zur Verfügung gestellt werden, was sowohl die Speicherkosten als auch die Kosten für die Administration verringert.

"Die Virtualisierung kann die Verwendung von IT-Ressourcen verbessern und die Flexibilität sowie Verfügbarkeit steigern. Der Infrastruktur wird es damit ermöglicht, sich schneller auf veränderte Anforderungen und Workloads einzustellen", schildert Prentice. Virtualisierungskonzepte seien auf Netzwerkebene bereits weitgehend ausgereift. Auch die Virtualisierung von Speicher und Servern sowie das Einrichten verschiedener virtueller Maschinen oder Partitionen auf einem einzigen Rechner nähmen zu.

"Bis 2012 wird die Zahl der drahtlosen Netzgeräte, die in den Fortune-1000-Unternehmen zum Einsatz kommen, mindestens auf das Fünffache steigen", prognostiziert Prentice das Anhalten des Trends zum permanent möglichen Zugriff auf Informationen im Netz. Er rät den DV-Verantwortlichen, schon heute die Möglichkeiten strategischer Applikationen im Bereich drahtlose Techniken auszuloten. "Funknetze wie RFID und andere Techniken werden enorme Mengen an nackten Daten liefern, die in wertvolle Informationen umgesetzt werden müssen. Die Explosion der Datenmenge wird neue Speicher- und Verarbeitungssysteme verlangen sowie neue Management-Anforderungen und Compliance-Verpflichtungen nach sich ziehen."

Automatisierte Systeme ersetzen Handbücher

Die Ära der Handbücher sei dann auch vorüber. Vielmehr werden automatisierte Systeme Einzug halten: Prentice nennt diese "self cognisant" - für sich selbst zuständig. Die Vision: "Sie konfigurieren sich selbst, reparieren sich selbst, managen sich selbst und können sich sogar selbst zerstören." Im Mittelpunkt dieses starken Zuwachses an Geräten für die drahtlose Kommunikation steht laut Prentice "die Annahme einer fast freien Kommunikationsinfrastruktur - das Internet".

IT-Manager sollten davon ausgehen, dass ihre künftige IT-Infrastruktur hybrid aufgebaut ist: Sie besteht dann nicht mehr nur aus unternehmenseigenen Systemen und Lösungen. "Daneben wird es eine Infrastruktur geben, die als Service genutzt wird", sagt Prentice. Er sieht eine Tendenz der Abkopplung vom Unternehmen - "weg vom physikalischen Besitz und hin zu einer virtuellen Infrastruktur, die in bestimmten Bereichen flexibler und agiler ist".