Mobile Enterprise

Web-App versus native App

Gartner: Hybride Apps setzen sich durch

23.04.2013
Von Ima Buxton
Native Apps erfordern Versionen für jeden Gerätetyp, HTML5 hat Erwartungen enttäuscht: Die Marktforscher erwarten, dass sich eine Mischarchitektur etabliert.
Foto: P. Lecko - Fotolia.com

Mobile Business-Anwendungen sind in Zeiten von ByoD und steigenden Verkaufszahlen von Smartphones und Tablet-PCs ein starker Trend. Der Zugriff auf Unternehmensinformationen erfolgt dabei heute über eine Web-Seite oder eine native App. Die Zukunft mobiler Business-Applikationen gehört laut Gartner jedoch den so genannten hybriden Apps. Diese bieten Firmen nach Ansicht des Marktforschungsunternehmens die Möglichkeit, die Vorteile von HTML5-basierten Web-Apps beziehungsweise nativen Apps optimal zu nutzen. Gartner geht davon aus, dass bis 2016 die Hälfte aller mobilen Apps hybrider Natur sein werden.

Der Vorteil nativer Apps liegt dabei Gartner zufolge im ultimativen Anwendererlebnis und der hohen Performance. Auf der Minusseite sind allerdings das stark fragmentierte Instrumentarium an Entwicklerwerkzeugen und die vielen verschiedenen App-Version zu verbuchen, die notwendig sind, um die unterschiedlichen Nutzerbedürfnisse zu erfüllen. So erfordert jeder Gerätetyp und jedes Betriebssystem eine eigene App-Version. Auf der anderen Seite ist aber auch HTML5 als alternatives Tool mit Offline-Funktionalitäten und zahlreichen Animations-Features hinter den Erwartungen zurückgeblieben. App-Entwickler setzen deshalb vermehrt auf hybride Architekturen, um die Leistungsfähigkeit mobiler Geräte ausschöpfen zu können. Zu Recht, meint Gartner: Gerade wenn es um die Entwicklung von Business-to-Employee-Anwendungen gehe, eigneten sich hybride Architekturen ganz besonders. Unternehmen sollten deshalb offen für Webtechnologien wie HTML5 sein und zugleich die Unsicherheit und hohe Geschwindigkeit akzeptieren, mit der sich Consumer-getriebene mobile Landschaften veränderten.

HTML5 soll bis 2015 zum Standard werden

Die Streuung von Gerätetypen und Betriebssystemen wird danach weiter zunehmen: Da Mobilität sich zur Voraussetzung in allen Lebens- und Arbeitsbereichen entwickelt, wird es kein einzelnes Gerät geben, das alle Bedürfnisse abdeckt. Gartner geht zudem davon aus, dass User bis Ende 2013 häufiger über ein mobiles Gerät statt über den stationären PC Zugang zum Internet finden. Vor diesem Hintergrund erwartet Gartner, dass hybride Apps sich im Unternehmensbereich bis 2015 durchsetzen und HTML5 zugleich die am häufigsten verwendete Programmiersprache für die Entwicklung mobiler Applikationen sein wird. Im Einzelfall werden Firmen jedoch in ganz unterschiedlichem Maß auf native Apps, Web-Apps oder hybride Modelle zurückgreifen – je nachdem, welche Erfordernisse sich aus den unterschiedlichen Szenarien ergeben.