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Gartner: Der weltweite Handy-Markt schrumpfte erstmals

11.03.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Gartners Marktforschungsabteilung Dataquest hat gestern Zahlen zum weltweiten Handymarkt im Jahr 2001 veröffentlicht. Demnach wurden im vergangenen Jahr 399,6 Millionen Mobiltelefone verkauft, das sind 3,2 Prozent weniger als im Vorjahr - ein deftiger Einbruch nach durchschnittlich 60 Prozent Wachstum zwischen 1996 und 2000.

Für den Abschwung hat Analyst Bryan Prohm mehrere verantwortliche Faktoren ausgemacht: Gesättigte Märkte in Europa, Wegfall von Subventionen seitens der Carrier, ein boomender Second-Hand-Markt in Entwicklungsländern sowie Grauimporte aus den übervollen Lagern von Distributoren. Generell hätten es die Hersteller und Netzbetreiber nicht geschafft, Verbraucher durch wirklich neue Features vom Kauf eines neuen Geräts zu überzeugen. Unter anderem sei es nicht gelungen, GPRS (General Packet Radio Service) als Schritt in Richtung 3G darzustellen. Hinzu komme noch die schwierige gesamtwirtschaftliche Situation.

Auf Seiten der Hersteller konnte der finnische Marktführer Nokia in der Vergangenheit verlorenen Boden wieder gutmachen. Der Konzern steigerte seinen Marktanteil vom dritten zum vierten Quartal von 33,4 auf 36,9 Prozent und kam im Gesamtjahr auf 35 Prozent Market Share nach 30,6 Prozent im Jahr 2000. Auf Platz zwei landet der US-Konzern Motorola, der sich im Jahresvergleich geringfügig von 14,6 auf aktuell 14,8 Prozent Marktanteil steigern konnte. Aus deutscher Sicht erfreulich: Der Münchner Siemens-Konzern kletterte auf Platz drei des Hersteller-Ranking und verdrängte dort Ericsson. Der Marktanteil der Schweden, die ihr Handygeschäft mit dem von Sony zusammengelegt haben, fiel von zehn auf nur noch 5,5 Prozent. Das reichte nur noch für den fünften Platz hinter Samsung, das seinen Marktanteil von fünf auf 7,9 Prozent steigerte. (tc)