Gartner: Der PC muss sich ändern

14.08.2006
Die Rechner sind zu kompliziert und instabil.

Seit 1981 seien geschätzte 1,6 Milliarden PCs verkauft worden, schätzen die Marktforscher; 870 Millionen davon seien gegenwärtig in Betrieb. Mehr als 200 Milliarden Dollar setze die Industrie jährlich um.

Für den Erfolg des "persönlichen Computers" seien in erster Linie drei Faktoren verantwortlich, so Gartner: seine offene und erweiterbare Plattform, Skaleneffekte ("economies of scale") und die physischen Beschränkungen des menschlichen Körpers.

Die starke Marktposition des PCs sei dennoch gefährdet. Zwar erhielten Betriebssysteme und Anwendungen immer neue Features und Fähigkeiten, doch seien diese zunehmend schwerer in Vorteile für die Nutzer umzumünzen. Der mächtige Innovationszyklus, der den PC in der Vergangenheit erfolgreich gemacht habe, sei zu einem Teufelskreis wachsender Komplexität geworden. Der PC sei nicht mehr einfach und stabil genug.

Gartner erwartet daher, dass in den kommenden Jahren viele neue Gerätetypen den PC bedrohen werden. Die wachsende Verfügbarkeit günstiger und überall erhältlicher Bandbreite und Rechenleistung in Verbindung mit Internet-basierenden Diensten ermögliche einen "neuen Stil" der Auslieferung von Applikationen.

Dabei werde der PC nicht alle Anforderungen erfüllen können. Seine inhärente Flexibilität mache ihn aber auch zukünftig zu einem starken Bewerber. Eine wichtige Entwicklung sei die Virtualisierung. Diese ermögliche die Entkopplung von Funktion und Zugang und mache die Geräte einfacher und sicherer. Die Branche müsse die Rechner an neue Wirtschafts- und Arbeitsgewohnheiten anpassen, ohne die existierenden PCs zu stark zu entwerten. (tc)