Weltweiter Servermarkt

Gartner: Dell holt im Server-Markt im zweiten Quartal auf

22.08.2008

Nach Angaben der Marktforschungs- und Beratungsfirma Gartner stieg im zweiten Quartal der Umsatz im weltweiten Server-Markt um 5,7 Prozent auf 13,8 Milliarden Dollar.

Die verkauften Stückzahlen nahmen mit 12,2 Prozent mehr als doppelt so stark zu und erreichten 2,3 Millionen Einheiten. "Trotz der wirtschaftlichen Probleme in einigen Märkten wie etwa den USA ist der Server-Markt im zweiten Quartal gewachsen", kommentiert Gartner-Analyst Jeffrey Hewitt. "Dafür war wie schon im ersten Quartal maßgeblich der zunehmende Austausch von x86-Systemen verantwortlich. Dieser hat zusammen mit dem Ausbau von Web-Rechenzentren und dem Wachstum in Schwellenmärkten ein solides Ergebnis für das zweite Quartal erbracht."

IBM beim Umsatz, HP bei den Stückzahlen Primus

Führender Hersteller nach Umsatz bleibt die IBM, die laut Gartner solide Zuwächse sowohl bei "System p" (Unix) als auch "System z" (Mainframe) erzielte und damit sinkende Einnahmen in anderen Bereichen ausgleichen konnte. Big Blue steigerte seine Einnahmen um 11,5 Prozent und den Marktanteil nach Umsatz um 1,6 Prozent. Damit liegt IBM im zweiten Quartal um 3,6 Prozentpunkte vor Hewlett-Packard.

HP wiederum hat beim Marktanteil nach Stückzahlen die Nase vorn (30,2 Prozent), gefolgt von Dell (24,7 Prozent), IBM (13,2 Prozent) sowie Sun Microsystems (4,1 Prozent).

Dell macht Boden gut im x86-Umfeld

Errol Rasit, Senior Analyst Server Markets bei Gartner, wies darauf hin, dass Dell im zweiten Quartal 2008 erfolgreich verloren gegangenes Terrain im x86-Umfeld wieder erobert hat. Hewlett-Packard sei in diesem Server-Segment zwar mit einem Marktanteil von 42 Prozent klarer Spitzenreiter. Nach einem bereits gut verlaufenen ersten Quartal habe Dell aber jetzt ein noch besseres zweites folgen lassen, das dem Unternehmen ein Wachstum von 22 Prozent gegenüber dem zweiten Vierteljahr 2007 bescherte. Der Marktanteil von Dell wuchs damit im x86-Segment auf 20 Prozent, so Rasit.

Unix: IBM und Sun legen gutes Quartal hin

Mit Unix-basierenden Servern konnten die Unternehmen ordentliche Umsätze erzielen. Diese stiegen laut Gartner-Analyst Rasit im zweiten Quartal um 17 Prozent. Die Stückzahlen jedoch sanken um drei Prozent. Sun legte bei der Zahl verkaufter Systeme um 17 Prozent zu. Das ist im zweiten Quartal traditionell so, denn dies ist gleichzeitig auch Suns Abschlussquartal des Geschäftsjahres.

Allerdings betrug das Wachstum bei der IBM mit 37 Prozent noch deutlich mehr. HP hingegen, sagt Rasit, konnte in puncto Wachstum im Unix-Segment mit IBM und Sun nicht mithalten. Die Stückzahlen von HP verharrten mehr oder weniger konstant auf Vorjahresniveau.

HP: führend bei Blades

Allerdings kann HP, so der Gartner-Mann, im Blade-Server-Segment ordentlich punkten. HP werde verschiedene Blade-Systeme für unterschiedliche Rechenzentrumsumgebungen und Nutzungen anbieten. Mit dieser Offerte mache HP die Nutzung von Blade-Systemen für Anwender immer interessanter.

Auch in diesem Server-Segment aber müsse HP sich einem wiedererstarkten Konkurrenten Dell rechnen. Mit seinen neuen Blade-Produktlinien könnte Dell in Sachen Marktanteilen künftig kräftig zulegen, so Rasit. Zwar böten Dells Blade-Systeme vielleicht noch nicht den Umfang an Features wie die Maschinen von HP und IBM. Aber sie seien gut genug, um den beiden Großen im Blade-Umfeld trotzdem Marktanteile abzujagen. (tc/jm)