Den schwächsten Zuwachs seit 1996 attestiert Gartner Dataquest dem weltweiten Server-Geschäft im Jahr 2001. "Anzeichen für eine bevorstehende Krise gab es bereits im ersten Quartal, in dem der allgemeine Wirtschaftsabschwung den Absatz höherwertiger Midrange-Systeme sowohl in den USA als auch in Westeuropa deutlich bremste", erläutert Gartner-Analyst Shahin Naftchi die Entwicklung.
Nach Gartners vorläufiger Top-Fünf-Liste darf nach wie vor Compaq den Rang des Weltmarktführers beanspruchen. Mit 1,02 Millionen verkauften Servern schrumpfte der Marktanteil allerdings auf 23,3 Prozent (minus vier Prozent gegenüber dem Vorjahr). Allein Dell (gesamt: plus 25,2 Prozent; Intel-Server: plus 24 Prozent) und IBM (gesamt: plus 0,5 Prozent; Intel-Server: plus sieben Prozent) ist es gelungen, sowohl im gesamten Server-Segment als auch im Bereich der Intel-basierenden Systeme ihre 2000er Stückzahlen zu übertreffen.
Mit einem Marktanteil von 16,1 Prozent beziehungsweise 711 614 abgesetzten Einheiten konnte Dell IBM (661547 verkaufte Systeme; 15 Prozent Anteil) vom zweiten Platz verdrängen. HP musste Federn lassen Rang vier belegt Hewlett-Packard (HP) mit 428104 verkauften Rechnern. Der Marktanteil schrumpfte übers Jahr von 10,2 auf 9,7 Prozent. Letzter in der Top-Fünf-Liga ist Sun Microsystems mit 254 053 Einheiten und einem Marktanteil von 5,8 Prozent (minus 12,2 Prozent).
Noch zäher gestaltete sich das Server-Geschäft 2001 in den Vereinigten Staaten, in denen mit insgesamt 1,7 Millionen Einheiten um 9,5 Prozent weniger Server verkauft wurden als im Vorjahr. Zulegen konnte lediglich Stückzahlenprimus Dell, der seinen Marktanteil auf 23,4 Prozent (plus 14,4 Prozent) erweiterte. Neben dem direkten Vertriebsmodell profitierten die Texaner nach Meinung der Gartner-Auguren nicht zuletzt von ihren - dank dem Built-to-Order-Konzept - überschaubaren Lagerbeständen: Diese hätten es dem Anbieter erlaubt, sinkende Komponentenkosten unmittelbar in für die Kunden attraktivere Preise umzumünzen.