CW-Wert

Gamer leben gefährlich

11.08.2005

Es gibt viele Arten zu sterben, dies hier ist nicht die schlechteste", könnten berühmte Westerndarsteller wie Clint Eastwood oder John Wayne während einer aussichtslosen Schießerei mit irgendwelchen Schurken sagen. Natürlich zeigen sie dann todesmutig ihr Bestes und knallen alle Feinde über den Haufen. Zum Schluss schmeißen sich ihnen dann auch noch die besten Frauen an den Hals, denen sie aber meistens in Einsamer-Wolf-Manier den Laufpass geben.

Heute ist Western passé, dafür das Leben als Held aber viel gefährlicher. Es wird nicht mehr in Cinemascope gestorben, sondern wirklich. So geschehen einem 28jährigen Koreaner namens Lee, der nach 50 Stunden PC-Ballerspiel einer Herzattacke erlag. Allerdings verbindet ihn mit den Heroen Hollywoodscher Prägung, dass er erst starb, nachdem alle Widersacher ausradiert waren. Lee hat sich im wahrsten Sinne des Wortes aufgeopfert, hat beim Schießen nur Pause gemacht für den unaufschiebbaren Gang auf die Toilette. Und doch hat er der Gamer-Community, deren leidenschaftliches Mitglied er war - Lee gab sogar seinen Job auf, um mehr spielen zu können - absolut schlechte Publicity beschert. Computerspiele werden von nun an wahrscheinlich von einigen Regierungen als lebensgefährlich eingestuft. Die Helden aus Hollywood haben es da besser. Die Jahre gehen ins Land, sie werden älter, später muss man ihnen aufs Pferd helfen, und dann sterben sie irgendwann wie hoffentlich wir alle an hohem Alter.