Chipkarten-Lösungen sollen forciert werden

G&D setzt verstärkt auf Biometrie

14.06.2002
MÜNCHEN (gh) - Auch der Gelddruck- und Chipkartenkonzern Giesecke & Devrient (G&D) GmbH spürte 2001 die Flaute im weltweiten TK-Sektor.

Der Gesamtumsatz von G&D stieg gegenüber dem Jahr 2000 um rund sieben Prozent auf 1,11 Milliarden Euro, das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit ging leicht von 69,3 auf 58,6 Millionen Euro zurück. Wesentlicher Wachstumsträger war aufgrund der Euro-Einführung die Business Unit "System Banknote", in dem G&D seine Aktivitäten in den Bereichen Banknotenpapier, Banknotendruck sowie Banknotenbearbeitungssysteme und Services zusammenfasst.

Mit Einnahmen von 472 Millionen Euro (plus vier Prozent gegenüber 2000) und damit 44 Prozent des Gesamtumsatzes konnte G&D aber auch die Bedeutung seines zweiten Standbeines, dem "System Karte", unter Beweis stellen. Trotz der weltweiten Flaute und dem Margenverfall im TK-Sektor sei es, so G&D-Geschäftsführer Willi Berchtold, gelungen, auch hier noch "schwarze Zahlen" zu schreiben. Der frühere IBM-Manager und Bitkom-Vizepräsident betonte, dass er bereits vor Jahresfrist auf die "heraufziehenden Gewitterwolken im Hightech-Bereich" hingewiesen und vor harten Zeiten gewarnt hatte. Dass sie "so hart werden, und vor allem so lange andauern", habe man aber nicht vorhersehen können.

Berchtold zeigte sich auch im Hinblick auf eine konjunkturelle Erholung skeptisch. Das laufende Jahr werde "noch keinen durchgreifenden Aufschwung im TK-Sektor" bringen. Dennoch wollen die Münchner ihre Aktivitäten bei der Produktion von Chipkarten für Handys, Finanzdienstleister sowie Industrie und Behörden forcieren. Impulse im Markt erhofft man sich bei G&D vor allem durch anstehende Ablösung der Magnetstreifen bei Kreditkarten durch Chips sowie durch die zunehmende Verbreitung biometrischer Lösungen (Stichwort: elektronischer Fingerabdruck).