Fußball-WM 2006: Technik auf höchstem Niveau

18.05.2006
Von 
Jürgen Mauerer ist Journalist und betreibt ein Redaktionsbüro in München.

Den Aufbau und Betrieb des Netzwerks teilen sich die Deutsche Telekom und Avaya. Während die Bonner sämtliche Weitverkehrsnetze, Kommunikationsanschlüsse und deren Bereitstellung in den Stadien realisieren, kümmert sich Avaya um das konvergente Netzwerk für Sprach- und Datenkommunikation innerhalb der Stadien sowie deren Vernetzung untereinander. "Die Deutsche Telekom installiert und betreibt zudem die komplette Infrastruktur zur Versorgung der Medienarbeitsplätze und der TV-Broadcaster", beschreibt Dietz.

Ralph Dietz, Leiter IT und Telekommunikation beim WM-OK: "Die komplette Organisation der WM läuft über Informationssysteme."
Ralph Dietz, Leiter IT und Telekommunikation beim WM-OK: "Die komplette Organisation der WM läuft über Informationssysteme."

Ebenfalls im Boot sitzen Philips und Yahoo. Philips liefert etwa die RFID-Chips für die 3,2 Millionen Tickets, die Beleuchtung für acht der zwölf WM-Stadien, Flachbildschirme für die Medienzentren und Pressetribünen sowie die großen Videowände für die Fan-Feste beim Public Viewing in den WM-Städten. Yahoo betreibt als exklusiver Internet-Dienstleister der FIFA die offizielle WM-Web-Seite www.fifaworldcup.com sowie den Media-Channel für akkreditierte Journalisten. "Dies beinhaltet die technische Dienstleistung, die redaktionelle Betreuung und die weltweite Vermarktung der offiziellen Website", erläutert Christian Muche, Director International Sales & Marketing Yahoo FIFA Partnership. Yahoo will den zu erwartenden Rekord-Traffic - bei der WM 2002 waren es rund zwei Milliarden Seitenaufrufe - mit seinem existierenden Netzwerk bewältigen.

Zeitdruck und hohe Komplexität

Die größte Herausforderung für die IT-Verantwortlichen bei der WM 2006 ist der Aufbau des komplexen, konvergenten Netzwerks unter großem Zeitdruck. Da sich alle WM-Stadien im regulären Betrieb der Bundesligasaison befinden, sind dort vor dem letzten Spieltag keine Veränderungen in der IT-Infrastruktur möglich. "So bleiben uns nicht einmal zwei Wochen Zeit, um dort das komplette Netzwerk aufzubauen und in Betrieb zu nehmen", erklärt Karsten Hobbie, Leiter des Projektteams für das FIFA-Netzwerk bei Avaya. In den Stadien kann Avaya zwar auf vorhandenen Komponenten aufsetzen, muss aber Elemente wie Core-Switches, Communications-Server oder WLAN-Access-Points extra installieren.