Strategieberatung für die IT- und TK-Branche

Fusion von Detecon und Diebold perfekt

12.07.2002
FRANKFURT/M. (sp) - Mit der Fusion der auf die TK-Branche spezialisierten Detecon und der Unternehmensberatung Diebold ist aus den beiden Telekom-Töchtern eine eigenständige Consulting-Firma entstanden, die sich zum Ziel gesetzt hat, in wenigen Jahren zu den drei größten deutschen Management-Beratungen zu gehören.

Am 1. August geht die "neue Detecon" an den Start. Der Geschäftsführer des aus der Fusion der beiden Telekom-Töchter Detecon und Diebold hervorgegangenen Unternehmens, Friedrich Bock, hat sich ehrgeizige Ziele gesteckt: Innerhalb von drei Jahren will er den Umsatz, der sich 2001 durch Addition der Einnahmen beider Firmen rechnerisch auf 175 Millionen Euro belief, verdoppeln. Damit werde Detecon vom derzeit fünften auf den dritten Platz in der Rangliste der größten Beratungshäuser in Deutschland aufsteigen, hofft Bock. Beim Gewinn peilt der Firmenchef eine Marge von 15 Prozent an.

Bock begründet seine Zuversicht mit den langjährigen Erfahrungen, auf die Detecon als internationaler Berater von Carriern, Regierungen und Institutionen zurückblicken kann und die jetzt mit Diebolds Kompetenzen im Bereich des Management-Consultings gebündelt werden. Die neue Detecon werde diese Bereiche zu gleichen Teilen abdecken. Wobei man beides natürlich nicht so klar trennen kann. "Wenn wir TK-Firmen in Regulierungsfragen unterstützen, ist das ja gleichzeitig auch Strategieberatung", erklärte der Detecon-Chef vor Journalisten in Frankfurt am Main.

Zusätzliches Potenzial verspricht sich Bock unter anderem von Beratungsleistungen in den Bereichen Mobilfunk und E-Learning sowie von der strategischen Begleitung bei Übernahmen und Fusionen. Aber auch die Verstärkung der internationalen Aktivitäten soll Wachstum bringen. Bereits heute liegt Detecons Anteil der im Ausland erwirtschafteten Einnahmen am Gesamtumsatz bei 50 Prozent. "Es gibt mittlerweile kaum ein Land, in dem wir nicht präsent sind", so Bock. In fünf Jahren soll der Auslandsanteil bei 60 Prozent liegen. Speziell die Präsenz in den USA sei wichtig.

Befürchtungen, dass die geplante Umsatzsteigerung durch die anhaltende Konjunkturschwäche gebremst wird, hat Bock nicht. Der Markt für Strategieberatung sei weit weniger von der Krise betroffen als etwa das Geschäft mit reinen IT-Dienstleistungen. "Natürlich verzeichnet die Branche Rückgänge, allerdings auf sehr hohem Niveau", so der Detecon-Geschäftsführer. "Management-Consulting ist nach wie vor lukrativ."

Organisatorisch ist Detecon dem Systemhaus der Deutschen Telekom, T-Systems, zugeordnet. Die Gefahr einer internen Konkurrenz besteht laut Bock nicht, auch wenn das Geschäft mit der Konzernmutter Telekom mit rund 20 Prozent einen großen Teil zu den Gesamteinnahmen beisteuert. Die neue Gesellschaft grenze sich mit ihrem Fokus auf Strategie- und Prozessberatung jedoch klar vom Angebot der T-Systems ab. Bock: "Wir geben natürlich auch Tipps etwa für die Auswahl einer CRM-Lösung. Aber die anschließenden Implementierungs- und Anpassungsarbeiten - das ist Sache von T-Systems."