Eine böse Überraschung bot die Mobiltelefonrechnung einiger Facebook-User. Der Web-Site-Betreiber Funmobile 8383 hatte die betroffenen Nutzer der Community-Plattform offenbar erfolgreich auf seinen Online-IQ-Test gelockt. Den Intelligenztest, so suggeriert der Anbieter, hätten auch Facebook-Freunde bereits durchlaufen. Der Test besteht aus nur wenigen Fragen (etwa "Wer war der erste Mann auf dem Mond?"). Um das Testergebnis zu erhalten, mussten die Geprellten Geschlecht, Mobilfunknummer und den Namen des Mobilfunkanbieters hinterlegen. Später erhielten sie SMS-Nachrichten wie "Schachspielen trainiert Dein Gehirn".
Wöchentlich wurden den Nutzern teure SMS-Meldungen von Funmobile 8383 berechnet. Dass es sich um einen kostenpflichtigen Test handelt, der automatisch in ein Abo mündet, war den Nutzern nicht auf Anhieb ersichtlich. Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen samt Kosten (8,97 Euro pro Monat) sind auf Internet-Seite erst beim Scrollen zu finden sind. Darüber hinaus erfolgt die Zustimmung zu den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGBs) lediglich über die Eingabe der Telefonnummer und den Aktivierungspin.
"Das Vorgehen der Firma lässt vermuten, dass sie Verbraucher gezielt abzocken möchte", sagt Hubert Neuner, einer der Geschäftsführer von OpSec Security, Betreiber der Web-Site Das Schwarze Schaf. "Laut Erfahrungsberichten in verschiedenen Internet-Foren haben die meisten betroffenen Verbraucher nur den Preis für die erhaltenen SMS gezahlt und das Abo mit einer SMS und dem Betreff Stop problemlos beenden können. Dem Einzelnen ist zumeist nur ein geringer finanzieller Schaden. Durch die Summe der erschlichenen Abos erzielt die Firma vermutlich einen hohen Gewinn."
- Januar 2009: starlotto.de
Die Internet-Seite starlotto.de, die mittlerweile Offline ist, hat mit Lottogewinnen von bis zu einer Million Euro geworben. Tatsächlich haben die Betreiber teilweise nicht einmal sehr viel geringere Gewinne vollständig überwiesen. Eine Nutzerin schilderte OpSec etwa, der Betreiber habe ihr statt 57 Euro lediglich 12,50 Euro auszahlen wollen. Zudem sei eine Ausschüttung erst möglich, wenn sich auf dem Teilnehmerkonto ein Guthaben von mindestens 25 Euro angesammelt habe. Kaum verwunderlich ist, dass der Dienst auch nicht kostenfrei und der Hinweis darauf gut versteckt war. Für die Kontaktaufnahme mit dem Betreiber stand eine kostenpflichtige Telefonnummer zur Verfügung. - Februar 2009: glo-mail.info
Die Firma Global-FX lockt auf ihrer Website <a href="http://www.glo-mail.info" target="_blank">glo-mail.info</a> mit lukrativer Heimarbeit im PC-Support. Die erforderlichen kostenlosen Schulungsunterlagen erhalten Interessenten nur, wenn sie bestimmte eBooks zu einem Preis von 40 Euro beziehungsweise 90 Euro erwerben. Zudem kritisieren die Experten von OpSec die laienhaften Allgemeinen Geschäftsbedingungen. Unklar bleibe auch, welche Aufgaben Interessenten übernehmen sollen. - März 2009: deinschicksal.cc
Mit Spam-Mails und Betreffzeilen wie „Sie werden sterben“ lockt die Betreiberfirma der Seite deinschicksal.cc Nutzer an. Der große Startknopf „Jetzt Testen“ auf der Homepage erweckt zunächst den Eindruck einer kostenlosen Auswertung des persönlichen Schicksals anhand der eingegebenen Daten. Dass dies jedoch nicht der Fall ist, erfahren viele User erst, wenn sie eine Rechnung erhalten. Die Kosten (92 Euro pro Test) sind in einem Fließtext geschickt versteckt. Zum Teil bekamen Nutzer selbst dann eine Bestätigungs-Mail und eine Rechnung, wenn sie weder Daten eingegeben noch die Allgemeinen Geschäftsbedingungen akzeptiert haben. Zudem berichten User, dass sie Mahnungen bekommen haben, obwohl sie die Seite gar nicht besucht haben. - April 2009: 1a-vogtland.de
Der Online-Versandhandel 1a-vogtland.de vertreibt Produkte etwa aus den Bereichen Gesundheit, Freizeit, Wohnen, Haushalt und Garten. Dabei kam es immer wieder zu Schwierigkeiten bei der Lieferung und Stornierung. Beschwerden über 1a-vogland gingen nicht nur bei OpSec ein. In <a href=" http://www.ciao.de/Erfahrungsberichte/1a_vogtland_de__7928323" target="_blank"> Internet-Foren</a> schimpften Anwender, dass bezahlte Produkte nicht geliefert und stornierte Bestellungen nicht zurückerstattet worden seien. Zudem sei der Betreiber trotz gebührenpflichtiger Telefonhotline schwer zu erreichen gewesen. - Mai 2009: fabriken.de
fabriken.de ist eine Informations-, Download- und Kommunikationsplattform rund um die Themen Fabrikverkauf und Outlets. Bis Februar 2009 war die Teilnahme kostenfrei. Dann wandelte der Betreiber die Nutzung in eine kostenpflichtige Mitgliedschaft um. Über die geänderten Bedingungen und die künftigen Kosten von sieben Euro pro Monat informierte der Dienst lediglich in einem Newsletter. Darin kündigte der Betreiber eine Mindestvertragslaufzeit von 24 Monaten an. Zudem sei ein Jahresbetrag vorab zu entrichten. Sofern ein User nicht innerhalb von 14 Tagen kündige, werde seine Mitgliedschaft automatisch kostenpflichtig. Verärgerte User schilderten gegenüber OpSec, dass der Betreiber mit rechtlichen Schritten gedroht habe, wenn die Zahlung ausbliebe. - Juni 2009: 99downloads.de
Die Site 99downloads.de bietet eigenen Angaben zufolge virenfreie Freeware zum Download an. Für die Nutzung des Service verlangt der Betreiber 60 Euro pro Jahr. Die Gebühr wurde laut Verbrauchermeldungen nicht klar auf der Seite ausgewiesen. Die betroffenen User erfuhren erst aus einer E-Mail mit Rechnung davon. Zudem gestaltete sich der Widerruf des Abonnements schwierig. Zahlten die betroffenen User nicht, so erhielten sie Mahnungen und Drohungen von Inkassofirmen. - Juli 2009: Funmobile 8383
Via Facebook lockt die Firma Funmobile 8383 Kunden auf eine Web-Seite mit IQ-Test. Den ermittelten Intelligenzquotienten bekommen die Nutzer nur gegen Angabe von Mobilfunknummer und -Provider mitgeteilt. Damit bestellen sie zugleich ein kostenpflichtiges SMS-Abo. - Das Jahresschaf 2009: opendownload.de
Aus den Monatsschafen des vergangenen Jahres wählte die Jury das Jahresschaf 2009. Der zweifelhafte Ruhm gebührt opendownload.de. Die Seite bietet Software zum Download an, verlangt dafür aber eine kostenpflichtige Registrierung. Das ist auf der Startseite nicht ersichtlich, so dass viele Nutzer ungewollt in eine Abofalle gerieten. Betroffene User berichteten, sie hätten erst aufgrund der Rechnung von der Betreiberfirma davon erfahren. Für ein Zwei-Jahres-Abonnement verlangte sie 96 Euro pro Jahr. Zudem schränkte der Anbieter das Widerrufsrecht zu ungunsten des Kunden ein. Das ist jedoch nicht zulässig.