Drei Gesellschaften werden gegründet

Fujitsu und ICL schließen einen neuen Vertriebspakt

28.02.1992

LONDON (IDG) - Ein neues Marketing Abkommen hat der japanische Computerkonzern Fujitsu jetzt mit seiner britischen Computertochter ICL Ltd. getroffen. Danach werden drei neue Gemeinschaftsunternehmen entstehen, die die Regionen Nordamerika, Europa und Ozeanien abdecken.

Beide Unternehmen vereinbarten, daß die nordamerikanisiche und europäische Gesellschaft in den Verantwortungsbereich der Briten, die Aktivitäten in Ozeanien in den der Japaner fallen. Dabei kommt es in den USA zur Zusammenlegung von Fujitsus und ICLs Tätigkeiten in den Bereichen Handel, Handhelds und Bankautomaten. Nicht berührt von dem gemeinschaftlichen Auftreten in den USA ist ICLs Vertrieb von Unix-Rechnern, die der Londoner Computerhersteller dort weiterhin in Eigenregie vermarkten wird. Gleichwohl hat die neue US-Gesellschaft nichts mit Fujitsus anderen Computeraktivitäten sowie dem Telecom-Geschäft der Japaner zu tun. Der Tokioter Computeranbieter wird nach wie vor ICLs DRS-6000 Systeme unter dem DS/90-Label in den Vereinigten Staaten verkaufen.

Größere Auswirkungen scheint der neue Marketing-Pakt zwischen Mutter und Tochtergesellschaft auf das bisherige Europageschäft von Fujitsu zu haben. Vereinbart wurde nämlich, daß die seit gut einem Jahr in München angesiedelte Computerdivision von Fujitsu - derzeit sind dort rund 70 Mitarbeiter beschäftigt - fortan an ICL in England zu berichten hat. Dazu werde die Geschäftsleitung der Division von München in das Headquarter der Briten übersiedeln, erklärte ICL-Pressesprecher John Cheetham. Keine Eingriffe gebe es indes in die Aktivitäten der Münchner. Die Computerdivision vertreibt in Europa Fujitsus VP-Supercomputer und die M-Mainframes, die unter dem unlängst angekündigten Mainframe-Unix UXP/M laufen.

Fujitsus Übernahme des australischen ICL-Engagements wiederum dürfte für den britischen Computerhersteller eine Erleichterung sein. Einst für ICL ein starker Markt, mußte man zunehmend dem japanischen Konkurrenzdruck Tribut zollen und spielt dort jetzt kaum noch eine Rolle. Trotz der Vermarktung vor allem der Unix-Systeme nimmt ICL im dortigen Markt nur noch Platz zehn ein. Zusammen mit Fujitsu springen die Briten indes nun auf Rang

drei.