Business-Tablet mit Windows 7

Fujitsu Stylistic Q550 im Test

16.08.2011
Von 
Christian Vilsbeck war viele Jahre lang als Senior Editor bei TecChannel tätig. Der Dipl.-Ing. (FH) der Elektrotechnik, Fachrichtung Mikroelektronik, blickt auf langjährige Erfahrungen im Umgang mit Mikroprozessoren zurück.

Verwunderung über die Performance

Während der ersten Betriebsstunden nach dem Auspacken des Q550-Testgeräts äußerten mehrere Redakteure ihr Unverständnis darüber, dass man so ein langsam und träge reagierendes Tablet überhaupt auf den Markt bringt. Der 1,5-GHz-Atom-Prozessor mit Single-Core ist deutlich überfordert.

Absolut unverständlich angesichts der geringen Performance des Q550 ist das von Fujitsu voreingestellte Windows-Energieschema Fujitsu Computers EcoSettings. Per se ist ein Energieschema zum Ausnutzen der Power-Management-Features der Hardware löblich und sinnvoll. Allerdings drosselt das Eco-Schema im Akku-Betrieb - also dem typischen Tablet-Einsatz - die maximale CPU-Performance auf 50 Prozent. Bei dieser Einstellung ist die Bedienung des Tablets eine Zumutung.

Bremse: Im Punkt "Prozessorenergieverwaltung" hat Fujitsu für den Akku-Betrieb einen maximalen Leistungszustand von 50 Prozent für die CPU gewählt. Somit arbeitet der eh schon komplett überforderte Atom Z670 im Akku-Betrieb nur mit halber Kraft. Die Bedienung ist damit katastrophal.
Bremse: Im Punkt "Prozessorenergieverwaltung" hat Fujitsu für den Akku-Betrieb einen maximalen Leistungszustand von 50 Prozent für die CPU gewählt. Somit arbeitet der eh schon komplett überforderte Atom Z670 im Akku-Betrieb nur mit halber Kraft. Die Bedienung ist damit katastrophal.

Erst nach dem Durchforsten der erweiterten Energieeinstellungen ist die 50-Prozent-Limitierung aufgefallen. Nur durch das Hochsetzen auf 100 Prozent oder die Wahl eines anderen Energieschemas wie Ausbalanciert konnte die CPU mit voller Rechenleistung agieren. Damit bietet das Tablet dann die von Netbooks mit Single-Core-Atom gewohnte Leistung.

Was bei einem Netbook allerdings angesichts des Preises von rund 300 Euro noch akzeptabel ist, kann bei einem Tablet für 899 Euro (Version mit 62-GByte-SSD und UMTS) nicht hingenommen werden. Tablets leben von einer schnellen "organischen" Bedienung. Fujitsu sollte jedenfalls schnellstens sein voreingestelltes Energieschema überarbeiten und lieber auf ein wenig Akku-Laufzeit verzichten. Anwender legen sonst das Tablet enttäuscht schnell wieder aus der Hand, lange bevor der Akku zur Neige geht.