Marktführerschaft bis zum Jahr 2000 angestrebt

Fujitsu steckt sich ehrgeizige Ziele im weltweiten PC-Geschäft

13.09.1996

"Fujitsu ist im Besitz aller Kerntechnologien, die für die PC-Herstellung gebraucht werden", verkündete Winfried Hoffmann, Chef der Fujitsu ICL Computer GmbH (hervorgegangen aus der Zusammenlegung der ASI Computer GmbH und der deutschen ICL Technology) auf der CeBIT Home in Hannover. Hersteller, die keine eigenen Technologien bieten könnten, hätten im PC-Markt künftig kaum eine Chance. Bis zum Jahr 2000 wolle Fujitsu von Platz acht an die Spitze des weltweiten PC-Marktes vorstoßen. Bereits 1996 soll der Absatz im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt werden.

In Deutschland soll das Geschäft der PC-Sparte 1996 um 200 Millionen Mark auf etwa 820 Millionen Mark klettern. Im zweiten Quartal des Geschäftsjahrs habe Fujitsu, laut einer IDC-Studie, IBM und Compaq nach Stückzahlen hinter sich gelassen und nehme jetzt den vierten Platz hinter SNI, Peacock und Vobis ein, erklärte Hoffmann. Bis zum Jahresende will der Manager Fujitsu zur bekanntesten japanischen PC-Marke in Deutschland machen. Der Absatz läuft jetzt sowohl über den Fachhandel wie über Massenvertriebskanäle. Großkunden werden auch direkt betreut. Um einen weltweit einheitlichen Marktauftritt zu erreichen, sollen alle PC-Produkte künftig unter dem Markennamen "Fujitsu" plaziert werden.

Auf der CeBIT Home zeigte der Hersteller unter anderem einen flachen TFT-Bildschirm für Desktop-PCs, der mit eingebautem Stereoverstärker und Lautsprechern ausgestattet ist. Das XGA-Display soll bei einer maximalen Auflösung von 1024 x 768 Bildpunkten eine Darstellung ermöglichen, die der eines gängigen 17-Zoll-Monitors entspricht. Der Preis wird derzeit allerdings auf etwa 5000 Mark taxiert. Bis Mitte 1997 könnte sich dieser Wert halbieren, meinte Hoffmann.

Multimedia-PCs für den Soho-Markt

Für den Soho-Bereich stellte Fujitsu auf der CeBIT Home die Multimedia-PC-Linie "Indiana" vor. Die Rechner arbeiten mit Pentium-CPUs mit 100 bis 166 Megahertz und sind als Desktop oder Minitower erhältlich. Zur Grundaustattung gehören unter anderem ein CD-ROM-Laufwerk mit achtfacher Standardgeschwindigkeit, eine Grafikkarte mit 2 MB Videospeicher, eine Soundkarte und Lautsprecher. Darüber hinaus zeigte der Anbieter eine neuentwickelte Tastatur, die der Benutzer an unterschiedliche Schreibgewohnheiten anpassen kann. Das Keyboard läßt sich in eine ergonomische Winkelform bringen die verstellbaren drei Teile der Tastatur können aber ohne die gewölbte Unterlage auch in der herkömmöichen Form angeordnet werden.