Eigene Sparc-kompatible Server zwingen zur Entscheidung beim Handel

Fujitsu sorgt für Konkurrenz zwischen den Töchtern

21.01.2000
MÜNCHEN (CW) - Fujitsus Expansionspolitik der vergangenen Jahre führt - zusammen mit der Weiterentwicklung eigener Hardware - nun bei den Tochterfirmen Amdahl, ICL und Fujitsu-Siemens in den USA und Europa zu Überschneidungen im Produktportfolio.

Die neuen Unix-Server der "GP7000"-Familie, die Fujitsu kürzlich auch außerhalb Japans zu vermarkten begann, stellt die Tochterunternehmen der Japaner vor Probleme. Die Server arbeiten mit Sparc-kompatiblen Prozessoren - die Lizenzrechte dafür erhielt Fujitsu durch die Übernahme von HAL Computers. Die neuen Solaris-Maschinen stellen in den USA die Fujitsu-Tochter Amdahl vor potentielle Interessenkonflikte im Integrationsgeschäft mit original Sun-Servern.

Nun steht in Europa der einstige Großrechnerhersteller ICL vor dem gleichen Problem. Die ICL Plc. ist vor Jahren ebenfalls von den Japanern geschluckt worden und hat sich auf die Bereitstellung von IT-Services verlegt. Allerdings verfügt die Company auch über eine Multivendor-Abteilung, und die ist nach Angaben des britischen Branchendienstes "Computergram" der größte Sun-Händler der Insel. Zum Tragen kommt der Konflikt jedoch erst, wenn die GP7000-Maschinen in Bereiche von Suns Highend-Servern vorstoßen werden, also mit 32, 64 oder 128 CPUs ausgestattet werden können. Das soll im Laufe dieses Jahres der Fall sein. Fujitsu-Siemens will die Rechner ebenfalls in Europa vermarkten, zumindest so lange, bis die Intel-Plattform IA 64 die entsprechenden Leistungsmerkmale aufweist.