Jahr-2000-Problem

Fujitsu sieht nur Neugeräte als Lösung

10.07.1998

MÜNCHEN (vwd) - Nur derjenige Anwender ist computertechnisch beim Wechsel ins nächste Jahrtausend auf der sicheren Seite, der seine Hardware komplett austauscht.

Das Jahr-2000-Problem könnte sich insbesondere für PC-Hersteller zu einer erstklassigen verkaufsfördernden Maßnahme entwickeln, laufen die Dinge im Sinne von Winfried Hoffmann, dem Chief Operating Officer (COO) von Fujitsu Computers Europe Ltd. Der vertritt nämlich die Meinung, daß Anwender nur mit neuen Rechnern die Datumsumstellung in den Griff bekommen. Hoffmann begründete diese für Computerhersteller wie Fujitsu sehr erfreuliche Position in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur "vwd" mit dem Argument, eine Anpassung nur auf der Softwareseite werde vor allem bei älteren Computern nicht das gewünschte Ergebnis bringen.

Hoffmann weiter: "386er und 486er (PCs mit alten Intel-Prozessoren, Anm.d.Red.) mit alten Bios-Systemen stellen heute 60 Prozent der Hardwarebasis in Europa. Diese Bios können nicht ohne weiteres von zwei auf vier Stellen umspringen und sind daher untauglich für den Jahrtausendwechsel."

Immer mehr Unternehmen sei das Risiko zu groß, daß sich trotz Software-Anpassung geschäftskritische Probleme aus der Da- tumsumstellung ergeben könnten. Großbanken hätten dieses Dilemma bereits erkannt und mit der Gerätesubstitution begonnen.

Der Fujitsu-Manager schätzt den Bedarf an Ersatzgeräten bei den Unternehmen europaweit auf rund neun Millionen Stück ein. Hoffmann vergißt nicht zu sa- gen, daß 1999 der große Run auf Neugeräte einsetzen und es deshalb zu längeren Lieferzeiten kommen könnte. Dieser Wink mit dem Zaunpfahl soll Firmen offenbar animieren, jetzt schon bei Fujitsu anzurufen und fleißig zu ordern.