Fujitsu nimmt alle Rambus-Rechte in Lizenz

21.03.2006
Nach Chipherstellern entdeckt Rambus zunehmend auch Computerbauer als lukrative Lizenzkunden.

Gestern teilte der kalifornische Entwickler von Chip-Schnittstellen mit, der japanische Hersteller Fujitsu habe eine System-Lizenz erworben, die das gesamte Patentportfolio von Rambus umfasse. Die Vereinbarung decke Technik ab, die Fujitsu in der Vergangenheit in PCs und Servern genutzt habe, sowie auch kommende Produkte der nächsten fünf Jahre.

Je nachdem, wie viele Produkte Fujitsu für seine Produkte noch von anderen Rambus-Lizenznehmern kauft, könnten sich die Lizenzzahlungen für die nächsten fünf Jahre auf 108 bis 198 Millionen Dollar belaufen, erklärte Rambus in einer Pflichtveröffentlichung bei der US-amerikanischen Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission.

Rambus entwickelt Interfaces, die Chips untereinander verbinden. Am bekanntesten ist seine RDRAM-Speichertechnik (Rambus Dynamic Random Access Memory), die zum Beispiel Sony in seiner "Playstation 2" verwendet - und durch zahllose Rechtsstreite mit Speicherherstellern. Mit diesen liegt Rambus seit rund einem Jahrzehnt im Clinch darüber, ob seine Patente Techniken wie DRAM, SDRAM (Synchronous DRAM) oder DDR-SDRAM (Double Data Rate) abdecken.

Während sich beispielsweise Infineon inzwischen mit Rambus geeinigt hat, stehen andere Beklagte auf dem Standpunkt, Rambus habe sich seine Patente betrügerisch erschlichen, weil es zeitweilig selbst Mitglied der Standardorganisation war, die die DRAM-Technik entwickelte. Ein Verfahren gegen Hynix läuft bereits, weitere gegen Micron und Samsung folgen. (tc)