Fujitsu lockt mit weltweiten Services

23.02.2007
Der Anbieter setzt auf Outsourcing-Deals inklusive Mitarbeiterübernahme.

Mit der offiziellen Übernahme der Aktienmehrheit an der TDS AG am 18. Januar 2007 ist Fujitsu Services im Ranking der deutschen IT-Serviceanbieter von Platz 83 auf Platz 22 vorgerückt. Aber diese Position reicht dem IT-Dienstleister des Fujitsu-Konzerns im Schlüsselmarkt Deutschland noch lange nicht: bis Ende 2010 strebt das Unternehmen einen Platz unter den zehn größten IT-Serviceanbietern an. In Zahlen ausgedrückt würde das eine Umsatzerhöhung von derzeit 150 Millionen Euro (inklusive der TDS-Übernahme) auf mehr als 500 Millionen Euro bedeuten.

Erreichen will Fujitsu Services dieses Wachstum vor allem durch weitere Übernahmen von IT-Dienstleistern und den IT-Töchtern großer Konzerne sowie durch umfangreiche internationale Auslagerungsdeals. "Der deutsche IT-Servicemarkt erholt sich", begründet Winfried Holz, Geschäftsführer von Fujitsu Services Deutschland, die ehrgeizigen Ziele. Davon könne sich sein Unternehmen mit Hilfe der im Mittelstand gut positionierten TDS AG ein erhebliches Stück sichern. "Das IT-Outsourcing-Geschäft zieht wieder an, auch das Thema Human-Resources-Outsourcing bietet gute Wachstumschancen", so der Firmenchef.

Einstieg ins SAP-Geschäft

Aber auch der bisherige Schwerpunkt der Deutschland-Aktivitäten von Fujitsu Services, das Geschäft mit Desktop-Management-Services, soll ein wichtiges Standbein bleiben. Rund 50 Prozent der Gesamteinnahmen entfielen im vergangenen Jahr auf diesen Bereich. Eine weitere bedeutende Einnahmequelle ist das Geschäft mit Großrechner-Betriebsdiensten. Im Gegensatz zu Großbritannien, wo sich der IT-Dienstleister auf den Vertrieb eigener Produkte sowie entsprechende Rechenzentrums- und Wartungsservices spezialisiert hat, handelt es sich im hiesigen Markt vorrangig um herstellerunabhängige Managed-Services und Hosting.

Darüber hinaus ermöglicht die TDS-Übernahme dem Anbieter, stärker in das Projektgeschäft, die SAP-Beratung und das Business Proccess Outsourcing (BPO) für Personalabteilungen einzusteigen. Hier konnte Fujitsu Services in Deutschland bislang keinen Fuß auf den Boden bekommen. Mit Hilfe der TDS-Kontenkontakte werde das nun gelingen, zumal man nun Großunternehmen und dem gehobenen Mittelstand weltweite Servicekapazitäten anbieten könne.

In seiner Geschäftsstrategie, die neben organischem Wachstum auch Akquisitionen und große Outsourcing-Deals inklusive Mitarbeiterübernahme vorsieht, vertraut Holz auf Rückendeckung und finanzielle Hilfe vom Konzern. Fujitsu Services im weltweiten IT-Dienstleistungsgeschäft immerhin die Nummer drei nach IBM und EDS erzielt rund 70 Prozent der Einahmen im japanischen Heimatmarkt. Das soll sich ändern: Bis 2010 will der Konzern die Hälfte des Umsatzes im Ausland einfahren und scheut dazu offenbar auch keine Investitionen. "Wir sind in Deutschland noch klein und haben daher keine Altlasten und Überkapazitäten", wirbt Holz für sein Unternehmen. "Die TDS-Übernahme ist zudem ein klares Bekenntnis zum Engagement im deutschen Markt." (sp/jha)