Hot Chips

Fujitsu entwickelt Sparc64-Prozessor mit acht Kernen

27.08.2008
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Auf der Fachmesse Hot Chips in Palo Alto, Kalifornien, hat der japanische Elektronikkonzern Fujitsu eine Sparc-CPU mit acht Kernen in Aussicht gestellt.

Der Fujitsu-Experte Takumi Maruyama erwähnte den kommenden Sparc64 mit acht Kernen kurz gegen Ende seiner Hot-Chips-Präsentation. Details blieben dabei leider Mangelware, so steht unter anderem der Liefertermin noch nicht fest. Der kommende Prozessor wird jedenfalls den "Sparc64 VII" ablösen, den Fujitsu und Sun Microsystems im Juli herausgebracht hatten. Die Enterprise-Server von Sun arbeiten mit Fujitsu-Chips und laufen unter Solaris 10. Fujitsu und Sun entwickeln die Systeme ("APL") gemeinsam, vermarkten und verkaufen sie allerdings getrennt.

Der Eight-Core-Sparc64 trägt den Codenamen "Venus" und soll laut Maruyama in einem 45-Nanometer-Prozess gefertigt werden (65 nm beim Sparc64 VII). Er wird über einen eingebetteten Speicher-Controller verfügen und soll eine Spitzenleistung von 128 Gigaflops erreichen. Maruyama sagte, der Prozessor sei "für das Zeitalter des Petascale-Computing" entworfen. "Auf der Hot Chips im nächsten Jahr kann ich hoffentlich mehr dazu sagen", so der Fujitsu-Mann weiter.

Sun dürfte sich über die Neuentwicklung freuen. In einer separaten Präsentation musste das Unternehmen einräumen, dass sein eigener "Rock"-Prozessor erst im zweiten Halbjahr 2009 und damit rund ein Jahr später als ursprünglich geplant erscheinen wird. Rock wird sogar 16 Cores aufweisen, riesige Mengen Hauptspeicher adressieren und über neuartige "Pre-fetching"-Mechanismen hohe Parallelität erzielen können. Davon sollen laut Sun besonders Datenbanken und andere Unternehmensanwendungen profitieren können.