Ambitionierte Ziele mit Blick auf Wachstum und Gewinn

Für Soft M war 2001 ein gutes Jahr

05.04.2002
MÜNCHEN (CW) - Mit einer soliden Bilanz schloss die auf ERP-Lösungen für den Mittelstand fokussierte Soft M Software und Beratung AG das Geschäftsjahr 2001 ab. Nach einer Wachstumsdelle und Verlusten im Vorjahr ist das Münchner Unternehmen jetzt wieder zur Profitabilität und satten Umsatzzuwächsen zurückgekehrt.

Vorstandsvorsitzender Hannes Merten kommentierte vor Journalisten in München in gewohnter Sachlichkeit, aber sichtlich zufrieden den Turnaround, den seine Company im zurückliegenden Geschäftsjahr 2001 hingelegt hat. Soft M könne, so Merten, das Geschäftsjahr 2000 als "hoffentlich einmaligen Ausrutscher, vor allem auf der Ergebnisseite, abhaken". Für die entsprechende Berichtsperiode hatten die Münchner mit einem Umsatz von 45,4 Millionen Euro und einem Vorsteuerverlust von 1,2 Millionen Euro eine für ihre Verhältnisse sehr durchwachsene Bilanz vorgelegt.

Nun aber haben die Münchner wieder Oberwasser, denn für das Geschäftsjahr 2001 melden sie einen um 36 Prozent auf 61,6 Millionen Euro gestiegenen Umsatz sowie einen Vorsteuergewinn von 1,3 Millionen Euro. Das Ebitda-Ergebnis kletterte im Vorjahresvergleich um mehr als 130 Prozent von 2,5 auf 5,8 Millionen Euro. Merten legte in diesem Zusammenhang Wert auf die Feststellung, dass Soft M im Gegensatz zu vielen anderen Firmen am Neuen Markt für Akquisitionen keine Sonderabschreibungen in Form von Wertberichtigungen und Verlusten vornehmen musste. Unter dem Strich sei "der Saldo aller getätigten Zukäufe positiv".

Der Soft-M-Chef hob noch einmal auf die Übernahme der DKS-Software von IBM sowie die 36-Prozent-Beteiligung an dem Hardware-Vertriebspartner Update Systemintegration ab. Zufrieden zeigte sich Merten auch mit der Umsatzstruktur. So sei das Wachstum 2001 weitgehend organischen Ursprungs gewesen. Nur 4,7 Millionen Euro des Gesamtumsatzzuwachses in Höhe von 16,6 Millionen Euro seien durch die erwähnten Übernahmen beziehungsweise Beteiligungen bedingt. Auch mit dem nach wie vor relativ hohen Hardwareanteil (28,7 Millionen Euro) am Gesamtumsatz haderte Merten nicht. Dieser habe zwar 2001 aufgrund diverser Sondereinflüsse, unter anderem dem Abbau des Auftragsstaus aus dem Jahr 2000 aufgrund von Lieferproblemen der IBM, außerplanmäßig um über 50 Prozent zugenommen. Aufgrund der klaren Positionierung von Soft M als ERP-Komplettanbie-ter und -Dienstleister könne das Hardwaregeschäft aber auch in Zukunft wachsen, sofern es "profitabel ist".

Richtig die Post abgehen soll mittelfristig aber vor allem in den Geschäftsfeldern Standardsoftware und Beratung. Auch Marketing- und Vertriebsvorstand Ralf Gärtner sang diesbezüglich das Hohelied auf den "All-in-One"-Anbieter Soft M - und auf die im April vergangenen Jahres eingeführte neue Produktgeneration "Soft M Suite". Dank entsprechender Lösungskompetenz und klarer Branchenfokussierung auf die Bereiche Handel, Prozessindustrie sowie Zulieferbetriebe des Einzelhandels habe man, so Gärtner, gerade im zurückliegenden Jahr diverse Projekte bei namhaften Kunden "gegen SAP gewinnen können". Gelassen sehe man auch die jüngste Mittelstandsoffensive der Walldorfer, die mit der Übernahme des israelischen Softwarehauses Top Manage auf der CeBIT überraschten. "Wenn die SAP ein Produkt aus Israel kaufen muss, ist dies wohl der letzte Beweis dafür, dass R/3 beziehungsweise Mysap.com für den Mittelstand nicht ganz das Wahre sind", so Gärtner. Summa summarum haben sich die Münchner deshalb für das laufende Jahr einiges vorgenommen. So wird eine Umsatzsteigerung um etwa 17 Prozent auf 72 Millionen Euro angepeilt, das Ergebnis vor Steuern (EBT) soll sich um 85 Prozent auf 2,4 Millionen Euro verbessern. (gh)