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07.07.1995

Warum es um die SAP-Produkte stiller geworden ist, mag folgender Beitrag aus der Fachzeitschrift "Boerse Online" (Ausgabe 15/1995, Seite 9) erklaeren:

Pressefreiheit?

Nach einer negativen Titelgeschichte in der Wirtschaftswoche Mitte Maerz ("Absturzgefahr") ging das Softwarehaus SAP AG in die Offensive. In halb- und ganzseitigen Richtigstellungsanzeigen in der deutschen Wirtschaftspresse - unter anderem im Handelsblatt - postulierte SAP Wahrhaftigkeit in der Berichterstattung.

Waehrenddessen einigten sich der Vorstand von SAP und der Holtzbrinck-Verlag - er hat Handelsblatt und Wirtschaftswoche unter seinen Fittichen - darauf, dass "nach einer Schamfrist von sechs Wochen ein Pro-SAP-Artikel gedruckt wird", wie SAP-Sprecher Michael Pfister bestaetigte. "Das muss gar nicht in der Wirtschaftswoche sein, das Handelsblatt tut's auch." (. . .)

Das wollte der Holtzbrinck-Verlag nicht auf sich sitzen lassen. In der Ausgabe 17/1995 stellte "Boerse Online" richtig:

Nicht Pro-SAP

In Ausgabe 15/1995 berichtete Boerse Online ueber eine Aeusserung des SAP-Pressesprechers, wonach sich SAP und der Holtzbrinck-Verlag nach einem kritischen Wiwo-Bericht auf einen Pro-SAP-Artikel verstaendigt haetten. Der Holtzbrinck-Verlag hat dies gegenueber Boerse Online dementiert. Zwar habe man SAP auf ein von der Wirtschaftswoche bereits angebotenes Gespraech verwiesen, jedoch sei keine Zusage ueber eine positive Berichterstattung gegeben worden. Boerse Online hat sich von der Richtigkeit der Darstellung des Holtzbrinck-Verlags ueberzeugt.