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Für Microsoft ist E-Mail zu unpersönlich

05.03.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Kommunikation via E-Mail ist zwar einer der Gründe, weshalb Menschen Computer benutzen, doch Forscher sind mittlerweile der Ansicht, dass dieser immer häufiger genutzte Kontaktweg zu einer Verarmung der gewohnten Umgangsformen führt. Schon das handgeschriebene Telefonbuch sagt mehr darüber aus, wie Menschen denken und ihre Kontakte pflegen, als die nüchterne Adressliste eines E-Mail-Programms, erklärt Lili Cheng, Managerin im Bereich Social-Computing der Microsoft-Forschung.

Oft wisse man nicht mehr, wann und wo eine elektronische Nachricht abgelegt wurde, wohl aber, wer sie geschrieben hat und wie der ungefähre Inhalt lautet. Cheng und ihr Team sucht deshalb nach Wegen, wie sich zumindest ein Teil der persönlichen Kommunikationsaspekte auf digitale Medien übertragen lässt. Einen Ansatz dazu sollen neue Techniken im Windows-XP-Nachfolger "Longhorn" und künftigen Office-Versionen liefern. Unter dem Stichwort "Inner Circle" plant man dort Verfahren, mit denen sich ad hoc die für einen bestimmten Zeitraum besonders wichtigen Personen und Dokumente zusammenstellen und priorisieren lassen. Ein anderer Weg besteht laut Cheng auch in der Unterstützung von Mailing-Listen für Kurznachrichten via Handy. Hier könnten sich Gruppen gleicher Interessenslage zusammenfinden und auf einfachem Weg Nachrichten austauschen. (ue)