DV-Arbeitsmarkt hat sich gewandelt

Für DV-Spezialisten sind die Anwender erste Adresse

20.09.1991

FRANKFURT/MAIN (CW) - Die Nachfrage nach besonders qualifizierten Datenverarbeitungskräften geht insgesamt zurück. Ende Dezember 1990 lagen der Fachvermittlung für qualifizierte Fach- und Führungskräfte der Bundesanstalt für Arbeit 660 offene Stellen im DV-Bereich vor, während es 1985 noch rund 1600 waren. Die am häufigsten nachgefragten Berufsgruppen seien Vertriebsfachleute, Anwendungsprogrammierer und Software-Entwickler.

Während sich die Hardware hersteller in der Krise befänden und sich auch kleinere Softwarehäuser auf dem Absatzmarkt schwer tun würden, meldeten Anwenderunternehmen aus Industrie und Dienstleistung weiterhin einen hohen Bedarf. Bei DV-Herstellern Software-Häusern und Beratungsfirmen sind etwa 13 Prozent tätig, die restlichen 87 Prozent arbeiten bei Anwendern Derzeit sind nach Angaben der Zentralstelle für Arbeitsvermittlung (ZAV) in Frankfurt schätzungsweise 180000 bis 200000 Computerspezialisten im westlichen Teil der Republik beschäftigt.

Die Nachfrage nach DV-Führungskräften der Industrie ist laut ZAV leicht rückläufig. Eine wichtige Rolle dürfte dabei die zunehmende Dezentralisierung der DV-Anwendung gespielt haben. Ein Indiz sei die große Verbreitung von lokalen Netzwerken mit PCs.

Durch den nicht mehr so günstigen DV-Arbeitsmarkt sind nach Erfahrungen der Frankfurter Berater besonders ältere DV-Führungskräfte mit sehr speziellem Know-how betroffen .