Fuer die neuen Notebooks von Toshiba und NEC Intel bringt 3,3-Volt-Pentium in zwei Varianten auf den Markt

28.10.1994

MUENCHEN (CW) - Der Pentium fuer Notebooks ist da. Intel taktet ihn mit 75 Megahertz und bietet zwei verschiedene "Verpackungen" an. Toshiba und NEC haben bereits die ersten Pentium-Notebooks angekuendigt.

Nach Herstellerangaben erreicht der neue Pentium einen Geschwindigkeitsvorteil von 50 Prozent gegenueber dem DX4-Chip mit ebenfalls 75 Megahertz Taktfrequenz und haengt selbst den 100- Megahertz-DX4 um 25 Prozent ab. Intel stattete die 3,3-Volt-CPU mit Superscalar-Architektur, einer schnelleren Fliesskommaeinheit, einem externen Bus mit 64 Bit und separatem Cache-Speicher fuer Instruktionen und Daten aus. Die externe Bus-Taktrate betraegt erstmals 50 Megahertz. Weitere Geschwindigkeitsvorteile ergeben sich, wenn Notebook-Hersteller einen grossen L2-Cache hinzufuegen.

Was die neue CPU darueber hinaus attraktiv macht, ist das kleinere Chipgehaeuse dank Tape Carrier Package (TCP), so dass sie auf der Platine nur ein Drittel der Flaeche bisheriger Pentiums benoetigt. PC-Hersteller koennen ausserdem die vom Chip erzeugte Waerme auf verschiedene Weise nach unten ableiten. Der neue Pentium kommt mit 3,3 Volt aus und erzeugt eine Heizleistung von durchschnittlich nur mehr drei bis vier Watt, der 486DX2-Chip gab bei niedrigerer Taktfrequenz von 66 Megahertz noch fuer rund 6,5 Watt Waerme ab. Fuer die besseren Werte sind eingebaute Strom-Management-Funktionen verantwortlich. Der Listenpreis liegt bei 495 Dollar fuer das TCP- Package und bei 535 Dollar fuer die Normalausfuehrung (siehe auc CW Nr. 41, Seite 34).

Die Toshiba America Information Systems Inc. hat den ersten Notebook mit der neuen Intel-CPU bereits fuer November zum Preis von rund 7500 Dollar angekuendigt. Der "T4900CT" kommt mit einem 10,4-Zoll-Farb-Display (Aktiv-Matrix), Festplatte mit 770 MB, Multimedia-Funktionen wie eingebaute Lautsprecher und Mikrofon sowie MIDI- und WAV-Verarbeitungsmoeglichkeiten. Die Grafik laeuft allerdings ueber den VESA-Local-Bus - die entsprechenden PCI- Chipsets fuer Portable sind noch nicht verfuegbar.

Das rund 3,5 Kilogramm schwere Geraet verfuegt ausserdem ueber einen PCMCIA-Slot vom Typ II und einen groesseren als Typ III. Toshiba beziffert die Batterielebensdauer auf mehr als zwei Stunden und bietet die Deskstation IV als Andockstation an. MS-DOS 6.22, Windows for Workgroups 3.11, Windows Sound System 2.0, Run Time Video for Windows 1.1 und Indeo Video 3.2 sind vorinstalliert.

NEC will die Intel-CPU in den Notebooks der "Versa-M"-Reihe einsetzen, die ebenfalls demnaechst auf den Markt kommen sollen.