Für die E-Mail-Sicherheit sorgt ein Managed Service

08.06.2006
Nach der Vereinheitlichung seiner E-Mail-Domain lässt BASF seine elektronische Post extern checken.

Als der Ludwigshafener Chemiekonzern BASF seine unterschiedlichen Internet-Mail-Domänen auf eine weltweite Domain für alle Mitarbeiter konsolidierte, machten sich die internen Sicherheitsexperten auf Probleme gefasst. "Wir gingen davon aus, dass die einfachere weltweite E-Mail-Adresse in all unseren Regionen mit hoher Wahrscheinlichkeit zu wesentlich mehr Spam und Virenattacken führen würde", so Brigitte Buchsrucker, Senior Specialist IS Architecture im Global Competence Center for Information Services der BASF AG. Der Konzern habe deshalb nach einer Möglichkeit gesucht, das potenzielle Geschäftsrisiko bereits im Vorfeld abzuwenden: "Wir wollten Spam und Viren abblocken, bevor sie unsere Unternehmens-Server erreichen."

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Unter anderem wegen der kalkulierbaren Kosten entschied sich das Pharmaunternehmen, eine E-Mail-Sicherheits-Lösung als Managed Service in Anspruch zu nehmen. Im Mai 2005 wurden die Ausschreibungsunterlagen an sieben Anbieter gesandt, die durch Analystenberichte und Marktübersichten identifiziert worden waren. Buchsrucker und ihr Team wählten daraus die drei besten aus und luden sie zu einer Präsentation ein. Zudem sprachen sie mit Referenzkunden, die ähnliche IT-Umgebungen und Anforderungen hatten. Last, but not least waren die Einkaufsabteilung, die IT-Sicherheitsabteilung sowie die für Messaging verantwortlichen regionalen IT-Teams von BASF eng in die Entscheidungsfindung eingebunden.

Die Wahl fiel schließlich auf den Dienstleister Postini und dessen "Perimeter Manage Enterprise Edition". Entscheidend war laut Buchsrucker neben der Qualität des Anti-Spam- und Virenschutz-Dienstes, dass Postini die speziellen Routing-Anforderungen des Unternehmens abdecken konnte. Auch nach der Vereinheitlichung der E-Mail-Domain und der Umstellung auf den Managed Service wollte BASF für den weltweiten E-Mail-Nachrichtenverkehr zwei unterschiedliche Gateways nutzen - eines für Nord- und Südamerika, ein anderes für Europa und Asien.

Spezifische Bedingungen des multinationalen Konzern

Darüber hinaus stellte der Konzern die Bedingung, unterschiedliche Mailstreams routen und kontrollieren zu können. Dass Postini über mehrere Rechenzentren (in Santa Clara, Chicago, London, Amsterdam, Zürich und Genf) verfügt, die jeweils spezifischen, sprachlichen, kulturellen und sicherheitstechnischen Anforderungen entsprechen, kam dem multinationalen Chemieunternehmen ebenfalls entgegen.

Der Rollout startete im Dezember 2005 und wurde im März 2006 abgeschlossen. Die anfängliche Migration des E-Mail-Service mit 35 000 europäischen Nutzern ging an einem Wochenende über die Bühne. Anschließend folgten die regionalen Einführungen für insgesamt 60 000 Mitarbeiter.

Der Dienstleister verarbeitet elf Millionen Mails im Monat

Heute verarbeitet Postini für pro Tag durchschnittlich 370 000 eingehende Nachrichten für BASF - das sind elf Millionen Mails im Monat. Wie Buchsrucker betont, funktioniert der Virenschutz tadellos. Die Auswirkungen auf den Spam zu messen, sei allerdings schwierig, weil die meisten europäischen Nutzer vorher keine Probleme damit hatten.

Ein wichtiges Kriterium ist für BASF, dass der Service wenig Verwaltungsaufwand erfordert. Dadurch könnten, so Buchsrucker, Mitarbeiter im Support eingespart werden. Zudem erleichtere das zentrale Management der Lösung die Aufgabe, zugekaufte Firmen zu integrieren - "ein wertvoller Vorteil für unser schnell wachsendes Unternehmen". (qua)