Ex-CFO Zar hatte vergangene Woche vor Gericht ausgesagt, dass im Geschäftsjahr 2000 noch zwei weitere Topmanager an der Rückdatierung von Aufträgen beteiligt waren. Mit der intern als "35-Tage-Monat" bezeichneten Praxis sollte sichergestellt werden, dass die Quartalsergebnisse die Erwartungen der Wallstreet erfüllen. Die Namen seiner Komplizen nannte Zar indes nicht. Er berichtete jedoch direkt an den CA-President Sanjay Kumar. Unterlagen der US-Börsenaufsicht SEC, aus denen zu entnehmen ist, dass in den Bilanzbetrug insgesamt sieben Topmanager verwickelt seien, verstärken den Verdacht gegen Kumar. Neben Ex-CFO Zar haben bislang aber nur drei weitere Führungskräfte Geständnisse abgelegt.
Die Beweisstücke legen nahe, dass die Rückdatierung von Verträgen bei CA gängige Praxis war. Folgt man dieser Logik, muss auch der damals für das Tagesgeschäft zuständige Kumar davon gewusst haben. Bislang wurden jedoch noch keine Anschuldigungen gegen den amtierenden Firmenchef und seinen Vorgänger Charles Wang erhoben.
Schwierige Entscheidung
Das CA-Board steckt nun in einer Zwickmühle: Einerseits ist es die Aufgabe des Verwaltungsrats, abzuwägen, was das Beste für die Company und die Anleger ist. Andererseits darf er Kumar nicht vorschnell verurteilen, insbesondere da bislang kein Beweise gegen ihn vorliegen. Auch die Nachfolge für den seit August 2000 amtierenden Konzernchef ist nicht klar geregelt. (mb)