So geht's

Fünf WLAN-Probleme einfach lösen

17.09.2018
Von  und Peter-Uwe Lechner
Roland Freist, Jahrgang 1962, studierte in München Kommunikationswissenschaft und arbeitete danach als Redakteur bei IT-Fachverlagen. Seit 1999 ist er selbstständig und schreibt Artikel zu Windows, Android, Anwendungen, Netzwerken, Security und Internet. Im professionellen Umfeld bearbeitet er Themen rund um Storage, Cloud-Computing und Virtualisierung.

Tuning

Ist der Datendurchsatz im Funknetzwerk zu gering oder wird die Übertragung gestört, kann das mehrere Ursachen haben, die sich teilweise in den Router-Einstellungen beheben lassen.

PROBLEM: WLAN ist langsam. Das dürfte der häufigste Anlass zu Klagen über ein WLAN sein: Das Netzwerk ist zwar stabil, die Daten scheinen jedoch nur Bit für Bit übertragen zu werden.

LÖSUNG: In den allermeisten Fällen liegt das an einigen Beschränkungen der Technik. Manchmal besteht jedoch die Möglichkeit, den Durchsatz durch Konfigurationsänderungen auch zu erhöhen. Die maximal erreichbare Geschwindigkeit eines Funknetzes hängt von mehreren Faktoren ab, wie zum Beispiel vom verwendeten Standard (802.11b, g, n oder ac), der Sendeleistung des Access Points, der Anzahl sowie der Empfangseigenschaften der Clients, Ausrichtung, Abstand und Art der Antennen, baulichen Gegebenheiten der Umgebung und nicht zuletzt von der Entfernung zwischen Router und angeschlossenem Gerät. Je weiter entfernt ein Client vom Access Point aufgestellt ist, desto geringer ist der Datendurchsatz. Dann sinkt die Datenrate schon nach wenigen Metern drastisch ab, nach zehn bis 15 Metern ist meistens bereits kein vernünftiges Arbeiten mehr möglich. Das können Sie tun: Da die Clients sich die verfügbare Bandbreite eines WLANs teilen, wird das Netz umso langsamer, je mehr WLAN-Geräte aktiv sind. Sie sollten daher zumindest die Geräte in direkter Nähe Ihres Routers lieber per Ethernet-Kabel in das Netzwerk einbinden, um das WLAN nicht zu stark zu belasten. Den besten Empfang haben Sie jedoch, wenn zwischen Access Point und Client eine Sichtverbindung besteht. Jede Wand, jede Tür, aber auch Möbelstücke bremsen die Übertragungen aus. Geht es darum, mehr als fünfzehn Meter Abstand zwischen WLAN-Gerät und Router zu überbrücken, können Sie sich auch mit einem WLAN-Repeater behelfen. Diese Geräte nehmen das Signal eines WLANs auf, verstärken es und bauen ein eigenes Funknetzwerk auf. Da sie allerdings sowohl zum Access Point als auch in Richtung der Clients Daten übertragen müssen, bieten sie von vornherein lediglich die Hälfte der maximal erreichbaren WLAN-Geschwindigkeit an. Einige Modelle bieten einen oder mehrere Ethernet-Anschlüsse an, über die Sie sie per Kabel mit dem Router verbinden können. Der Repeater arbeitet in diesem Fall als LAN-Brücke, was die Datendurchsatzrate stabiler macht.

Automatische Router-Funktion für IPTV.
Automatische Router-Funktion für IPTV.

PROBLEM: Zu geringe Bandbreite für VoIP und IPTV. Im Onlinealltag ist wichtig, dass VoiP-Telefonate vom Router bevorzugt behandelt werden und auch der Fernsehempfang übers Internet soll funktionieren.

LÖSUNG: Zwar benötigen die Sprachdatenpakete keine hohe Bandbreite - sie müssen aber schnell und vollständig beim Empfänger ankommen, sonst klingen Gespräche verzerrt oder abgehackt. Bei einigen Routern wird deshalb Internettelefonie in den QoS-Einstellungen ab Werk priorisiert. Sie finden die entsprechende Option im Router-Menü unter "Internet -> Filter" im Reiter "Priorisierung". Neben der Internettelefonie bietet die Fritzbox noch für IPTV, also den Fernsehempfang übers Internet, eine QoS-Option ab Werk. Sie soll den Datentransfer zwischen Router und der Set-Top-Box für IPTV bevorzugt behandeln, wenn die Set-Top-Box per WLAN mit der Fritzbox verbunden ist. Gehen Sie im Router-Menü zu "WLAN -> Funkkanal", und klicken Sie auf "Weitere Einstellungen". Im Menü markieren Sie die Option "WLAN-Übertragung für Live-TV optimieren".

Reduzieren Sie die Bandbreite im Gastnetz.
Reduzieren Sie die Bandbreite im Gastnetz.

PROBLEM: Hoher Datenverbrauch im Gast-WLAN. Sie haben ein Gast-Netz eingerichtet, das ausgiebig genutzt wird. Dadurch sinkt die Bandbreite im Funknetz.

LÖSUNG: Wie viel Datenverkehr aktuell über die Fritzbox läuft, sehen Sie im Menü bei "Internet -> Online- Monitor". Die Downstream-Geschwindigkeit steht dabei im oberen, die Upload-Rate im unteren Diagramm. Mit neueren Fritz-OS-Version ab 6.80 erkennen Sie, welche Bandbreite dabei der Gastzugang belegt. Sind häufig viele WLAN-Geräte in Ihrem Gastnetz unterwegs, hilft Ihnen eine andere neue Funktion weiter: Sie können nun sicherstellen, dass die Heimnetzgeräte auf jeden Fall einen bestimmten Anteil an der Internetbandbreite bekommen, egal wie intensiv der Gastzugang genutzt wird. Gehen Sie dafür zu "Internet -> Filter -> Priorisierung". Aktivieren Sie die Option "Geschwindigkeit im Heimnetz": Hier lässt sich eine festgelegte Bandbreite für das Heimnetz reservieren, die der Gastzugang nicht beanspruchen kann. (PC-Welt)