NEC will Compaq unterbieten

Fünf RISC-Rechner und Server komplementieren neue Preise

31.07.1992

LONDON (CW) - Die guten Geister, die Compaq mit dem Preisanschlag auf die PC-Branche exklusiv für sich arbeiten lassen wollte, lassen die Texaner nun nicht mehr los: NEC ist das nächste Schwergewicht, welches im Blutbad der PC-Hersteller an der Preisschraube dreht und Compaq noch unterbieten will. Zudem stellten die Japaner fünf neue auf dem Mips-R4000-Prozessor basierende RlSC-Systeme vor.

Bei den Rechnern handelt es sich um die zwei Servermodelle "UP4800/620" und "UP4800/630". Deren Mips-CPUs werden mit 50 beziehungsweise 60 Megahertz getaktet.

Bei den drei vorgestellten Workstations handelt es sich um die ebenfalls auf der R4000-CPU basierende Modelle "EWS4800/130LT", "EWS4800/350" sowie "EWS4800/215".

Erstere besitzt einen TFT-Farbmonitor mit einer Auflösung von 1280 x 1024 Pixeln. Modell 215 stuft NEC als Einstiegsrechner ein, der über einen VME-Bus-Erweiterungssteckplatz verfügt.

Die Japaner kündigten ferner an, daß sie die noch für dieses Jahr erwartete leistungsfähigere 75-MHz-CPU des R4000-Chips auf einem Upgrade-Board zur Verfügung stellen werden.

Sowohl die Server als auch die drei Workstations laufen unter Unix System V.4, welches für den japanischen Markt auch das "Common Japanese Language Application Binary Interface" (OCMP) inkorporiert, das in Gemeinschaftsarbeit von Sony und NEC entwickelt wurde.

Die Produkte bewegen sich in einem Preisspektrum von 17 800 bis zu 128 000 Dollar und sollen ab Mitte August zur Verfügung stehen.

Für seine PC-Linie senkte NEC nach eigenen Angaben darüber hinaus die Preise um durchschnittlich fünf bis zehn Prozent unterhalb des Compaq-niveaus.

Der "Powermate 486/50i" mit 120-MB-Festplatte etwa kostet nach einem Preissturz um fast 1000 Dollar nur noch 2750 Dollar. Damit unterbiete man nach Aussagen von Michael Everett Marketing-Manager für NEC-Desktop-Systeme, vergleichbare Rechner der Texaner um etwa 900 Dollar.