Rahmenbedingungen für ECM

Fünf Regeln für das Knowledge-Management

24.04.2013
Von Martin  Wunderli und Sven  Vetter

3 Klassifizierung von Wissen

Die Zeiten einer komplett unstrukturierten Know-how-Ablage im Enterprise-Knowledge-Management sind lange vorbei. Auch Automatismen, wie zum Beispiel erzeugte Schlagwörter, die aus losen Informationen strukturierte Daten generieren, arbeiten oft nicht zufriedenstellend. Daher müssen sämtliche Informationen sauber klassifiziert werden. Ob dies mittels freier Vergabe von Schlagworten ("Tagging") durch die Nutzer geschehen sollte oder durch eine zuvor definierte Klassifizierung eines Knowledge- Managers, ist individuell zu entscheiden und hängt von der Arbeitsweise innerhalb des Unternehmens ab. Trivadis hat sich als IT-Dienstleister für einen klassisch schweizerischen Kompromiss entschieden - und verwendet beides. Der Grund: Es hat sich gezeigt, dass bestimmte Artikel, Präsentationen oder IT-Trainingskurse gern über vordefinierte Schlagworte aus einem hierarchisch strukturierten Tag-Baum klassifiziert werden. Dennoch verschlagworteten Mitarbeiter einen Artikel zu "Oracle Data Guard" auch mit eigenen Begriffen wie "HA", "Oracle" und "RDBMS". Vermisst ein freiwilliger Knowledge-Worker ein Klassifizierungs-Item, will er sofort ein eigenes festlegen. Die Eingabe eigener Schlagworte beschleunigte die Know-how-Ablage und führte zu einer höheren Motivation, bestehendes Wissen mit anderen zu teilen. Allerdings müssen die Schlagworte gepflegt und Synonyme sowie unterschiedliche Schreibweisen korrigiert werden. In der Folge können sie auch als potenzielle Schlagworte für neue Beiträge angeboten werden und tragen langfristig zu einem individuellen Knowledge-Management bei.