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Fühlt sich der Rechner unwohl, meldet er sich krank

20.10.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Ausfall geschäftskritischer IT-Systeme kann in den meisten Unternehmen ganz schön ins Geld gehen. Wer den Super-GAU vermeiden will, muss Fehlfunktionen so früh wie möglich erkennen. Zu diesem Zweck hat der Dienstleister Siemens Business Services (SBS) ein "Autoimmunsystem" entwickelt. Es wurde bereits intern sowie bei der Landesbank Rheinland-Pfalz getestet und ist ab sofort auch am Markt verfügbar.

Die Lösung besteht aus drei Elementen: Die "Corporate Error Analysis" soll dem CIO einen vollständigen Überblick über den Zustand seiner IT-Systeme liefern. Die Windows-basierende Softwarekomponente beantwortet Fragen wie: Welches Problem ist wie oft aufgetreten? Oder: Wo muss nachgebessert werden? Dazu sammelt und gewichtet sie nicht nur die notwendigen Informationen, sondern bietet auch Verbesserungsvorschläge an, so SBS.

Das "Advanced Patch Management" soll die Produktivität der Mitarbeiter erhöhen, indem es Software-Updates außerhalb der Arbeitszeit ausführt und nur die tatsächlich notwendigen Änderungen aufspielt, anstatt die gesamte Anwendung neu zu installieren. Auf dieses Weise erhöht sie die Sicherheit der Server, PCs und Laptops, ohne die Nutzer bis zu 30 Minuten lang zur Untätigkeit zu verdammen, verspricht der Anbieter.

Die dritte Komponente mit der Bezeichnung "Remote Services" soll dafür sorgen, dass sich die Server "krank melden", wenn sie sich "unwohl fühlen", wie SBS es ausdrückt. Steige die Temperatur zu stark an, fehle der erforderliche Speicherplatz oder arbeite das System über einen längeren Zeitraum an der Belastungsgrenze, werde automatisch einen Alarm beim Siemens-Serviceteam ausgelöst.

Eigenen Angaben zufolge arbeitet die Siemens-Division bereits an einer Weiterentwicklung der Autoimmunsysteme. Mit deren Hilfe sollen sich die Maschinen, um im Bild zu bleiben, selbst heilen. Dazu nutzen sie lernende Software, die aus der Diagnose und der erfolgreichen Wiederherstellung ähnlicher Störfälle selbständig auf die geeignete Heilmethode schließt. Erste Pilottests sind laut SBS für das kommende Jahr geplant. (qua)