Zum Jahresende kommt Virtual IP Network auf den Markt

FTP Software will mit Java-Agenten wieder in die Gewinnzone zurück

11.10.1996

Noch Anfang dieses Jahres war FTP Software ein gesundes Unternehmen, das mit Akquisitionen des Spezialisten für Server- basierte TCP/IP-Lösungen Firefox und der Groupware-Firma Hyperdesk von sich reden machte. "Die Erwerbung war auch deshalb notwendig, weil überschüssige Gewinne inve-stiert werden mußten", rechtfertigte etwa Vincent James, Marketing-Manager bei FTP Software, die Kauflust gegenüber der COMPUTERWOCHE, nachdem auch das Internet-Tool "Mariner" von NCD übernommen worden war.

Die Zeiten haben sich geändert. Im zweiten Quartal dieses Jahres mußte die Company rückläufigen Umsatz und einen Nettoverlust in Höhe von 13,1 Millionen Dollar melden. Der mit den Akquisitionen erhoffte Schwenk von einem vom Verkauf des TCP/IP-Stacks abhängigen Unternehmen zu einem Softwarehersteller mit breitem Spektrum an Internet-Tools wurde nicht rechtzeitig vollzogen.

Die Hoffnungen ruhen nun auf den intelligenten Agenten, die Aufgaben wie die Anwender-Authentifizierung und remotes Daten- Retrieval übernehmen sollen. Als Ganzes gesehen sollen die digitalen Helfer Brückenfunktionen über Grenzen des unternehmensweiten Netzes ausüben, so daß sich Handelspartnern auf eine einfache Art und Weise virtuelle Zugriffsrechte einräumen lassen, so Peter Simkin, FTPs Chief Technology Officer.

FTP Software nennt diese Lösung, die Ende des Jahres erscheinen soll, "Virtual IP Network" (Vip Network). Die Dienste werden Elemente, wie etwa Java-basierte Software-Erweiterungen für die existierenden IP-Stacks umfassen, die auf Verschlüsselungsbasis Sicherheitsgarantien liefern sollen. In anderen Fällen aktualisieren die Agenten Verzeichnisse oder verwalten IP- Adressen.

Die Agenten werden zusammen mit einer Authentifizierungssoftware auf den Markt kommen, die Handelspartnern Zugriffsrechte einräumt, wenn sie sich auf Basis von X.509-Zertifikaten und via Java- kompatiblen Browser identifizieren.