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FTC: Rambus hat DRAM-Markt monopolisiert

02.08.2006
Die US-amerikanische Federal Trade Commission (FTC) hat einstimmig grundsätzlich befunden, der kalifornische Chipdesigner Rambus habe den Markt für Computer-Speicherchips "unrechtmäßig monopolisiert".

Dem Aktienkurs von Rambus bekam das gar nicht gut - er fiel im morgendlichen Nasdaq-Handel um 20 Prozent auf 13,49 Dollar. Die FTC will nach ihrer 5:0-Entscheidung nun in weiteren Anhörungen feststellen, wie der von Rambus angerichtete Wettbewerbsschaden auszugleichen ist. Rambus erklärte, davon abhängig sei eine Berufung gegen die Entscheidung wahrscheinlich.

"Unsere Technik ist die, die die Industrie benutzen musste, benutzt hätte und auch weiter benutzt hat, nachdem wir ihnen von unseren Patenten erzählt haben", erklärte Rambus-Rechtsbeistand John Danforth. Mehr sei dazu erst einmal nicht zu sagen, "denn dies ist nicht der geeignete Zeitpunkt, um über Haftungsfragen zu sprechen."

Rambus hat laut Danforth ein Patentportfolio und kassiert für dessen Nutzung Lizenzgebühren. Bei SDRAM-Bausteinen sind dies 0,75 Prozent vom Verkaufspreis, bei DDR (Double Data Rate) 3,5 Prozent. Ein Anwalt der FTC habe verlangt, dass Rambus seine Lizenzierung aufhebe.

Die FTC und verschiedene Wettbewerber werfen Rambus vor, es habe bei der technischen Entwicklung von Speicherchips im Standardisierungsgremium JEDEC (Joint Electron Device Engineering Council) seine diesbezüglichen Entwicklungen und Patente mutwillig verschwiegen und damit die Konkurrenten hintergangen. (tc)