Unausgegorener Web-Auftritt und schlechter Service

Frust statt Lust - Stiftung Warentest nimmt Online-Shops unter die Lupe

10.09.1999
MÜNCHEN (CW) - Kein gutes Zeugnis stellt die Stiftung Warentest den meisten der von ihr untersuchten Internet-Läden aus. Aufträge gingen ins Leere, Rücksendungen klappten nicht, und auch die Bezahlung war problematisch.

Bei der Untersuchung von 150 Online-Geschäften hatten die Warentester nur in 40 Fällen nichts zu beanstanden. Der Ärger beginnt laut der Studie bereits mit der Bestellung, die häufig zu umständlich ausfällt und in einigen Fällen auch gar nicht funktionierte. 27mal wurde zwar eine Order entgegengenommen, doch geliefert wurde nichts. Besonders dreiste Anbieter buchten das Geld trotzdem ab. Mit der Rückgabe haperte es ebenfalls. Zwar akzeptierten fast alle Online-Händler Rücksendungen, so die Warentester, aber einige ließen sich viel Zeit mit der Rückerstattung des Geldes.

Auch die Zeitschrift "Plus" hält das Qualitätsniveau der meisten deutschen Internet-Shops für "stark verbesserungswürdig". In vielen Fällen seien die Lieferzeiten zu lang, viele Sortimente hätten einen bescheidenen Umfang, und die Zahlungsmodalitäten seien oft nicht kundenfreundlich genug. Beispielsweise hätten Surfer kaum die Möglichkeit, gegen Rechnung zu bestellen.

Die Stiftung Warentest empfiehlt, auf das Rückgaberecht zu achten, da im Internet nur nach Bild oder Beschreibung gekauft werde. Zudem solle nur auf Sites bestellt werden, die Name und Adresse des Anbieters anführen. Vorsicht sei bei Bestellungen im Ausland geboten, da Zölle, Lieferkosten und Steuern die Preise erheblich erhöhen könnten. Außerdem sollten Kunden auch im Netz die Preise vergleichen und auf versteckte Nebenkosten wie Liefergebühren, Zoll und Steuern achten. In der Rubrik "Test" unter www.warentest.de finden Interessenten alle Tips sowie empfohlene Web-Shops.