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Frühere Mitarbeiterin von Worldcom UK wies bereits 1999 auf Bilanzfälschungen hin

20.08.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Eine ehemalige Buchhalterin von Worldcom in Großbritannien, Geraldine Kelly, legte eine eidesstattliche Erklärung vor, in der sie versicherte, sie habe bereits vor drei Jahren das britische Ministerium für Handel und Industrie darauf hingewiesen, dass es bei der britischen Niederlassung des TK-Konzerns Unregelmäßigkeiten in der Buchführung gebe. Allerdings seien ihre Warnungen nicht an die entsprechenden Stellen in den USA weitergeleitet worden.

Sollte sich bestätigen, dass die Hinweise von Kelly unbeachtet blieben, könnten sich die Spannungen zwischen der britischen und amerikanischen Regierung verschärfen, denn möglicherweise hätte sich die Firmenpleite verhindern lassen. Mittlerweile gehen die Experten von Luftbuchungen in Höhe von 7,2 Millarden Dollar für die Jahre 2000 und 2001 aus (Computerwoche online berichtete).

Mit den neuen Beschuldigungen reichen die Bilanzfälschungen immer weiter in die Vergangenheit zurück. Kürzlich räumte Worldcom ein, 1999 insgesamt 217 Millionen Dollar falsch verbucht zu haben. Ob diese Summe bereits die von Kelly angegebenen Fehlbuchungen enthält, ist unklar. Die 51-jährige Buchhalterin verließ das Unternehmen 1999. Ebenfalls ist nicht klar, ob sie auf eigenem Wunsch ging oder entlassen wurde. (iw)