Friesland stellt auf Open Source um

30.05.2005
Der Landkreis Friesland migriert seine IT-Systeme von NT nach Linux.

Effiziente Multikultur statt Monokultur", nach dieser Devise hat der Landkreis Friesland beschlossen, sich weitgehend von Microsoft-Produkten zu verabschieden und seine NT-4.0-basierenden IT-Systeme auf Open-Source-Alternativen umzustellen. Hintergrund für die Entscheidung waren laut Andreas Wolf, Projektleiter Open Source der Technikunterstützten Informationsverarbeitung (TuI) beim Landkreis, neben dem veralteten NT-Serversystem die aufwändige Administration und die hohen Lizenzkosten der bisherigen IT-Landschaft. Neben den Servern will Friesland auch seine Desktops Schritt für Schritt auf Linux migrieren. Bis zum Jahr 2007 soll der Wechsel abgeschlossen sein.

Nach einem gescheiterten Umstieg auf Novell-Suse (NNLS) - "wir haben uns ein halbes Jahr mit nicht funktionierender Software herumgequält", erinnert sich Wolf - installierte sein Team im Dezember 2004 die Linux-Komplettlösung "Univention Corporate Server" des Bremer Anbieters Univention. "Schon im Februar 2005 konnten wir unser Herzstück, die NT-Domäne, mit Univention ablösen", berichtet der Projektleiter. Mittlerweile laufen bereits neun der 20 Server des Landkreises unter Linux. Darüber hinaus werden in den kommenden zwei bis drei Jahren rund 300 Arbeitsplätze zunächst mit der Bürosoftware "Open Office" und dann mit Linux ausgerüstet - bei 60 Rechnern ist dies laut Wolf bereits erfolgt.

Umstieg auf Open-Office

"Word und Excel werden nahezu vollständig abgelöst", so der Projektleiter. Der totale Verzicht auf Microsoft sei allerdings noch nicht möglich, da einige Fachanwendungen des Landkreises - so etwa das Verfahren für die Kfz-Zulassung - stark mit Word verzahnt seien. Der Zugriff auf diese Applikationen soll über den Einsatz von Windows-Terminal-Servern gewährleistet werden. "Die User werden auf einem Linux-Desktop booten und dann von dort aus bei Bedarf einen Windows-Terminal-Server ansteuern", beschreibt Wolf.

Durch den Einsatz von Linux will der Landkreis jährlich rund 40000 Euro an Lizenzkosten sparen. Hinzu kämen Einsparungen aufgrund des geringeren Hardwareaufwands sowie der höheren Systemstabilität. (kf)