Freizeit ist bei der Weiterbildung nicht länger tabu

17.07.2001
Von in Ingrid

Mandl: In Zukunft werden mehr Unternehmen die Rahmenbedingungen für das virtuelle Lernen in Form von Lernplattformen und -inhalten zur Verfügung stellen. Gleichzeitig erwarten die Firmen von ihren Mitarbeitern, dass sie sich die Inhalte selbständig zum Teil während der Arbeit, aber auch in der Freizeit aneignen. Allerdings können die Unternehmen die Kosten für die Weiterbildung nicht auf die Mitarbeiter abwälzen.

CW: Wie ließen sich Ihrer Meinung nach die als widersprüchlich empfundenen Bereiche Arbeit und Freizeit verbinden?

Mandl: Vor dem Hintergrund der Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt, etwa kürzere Arbeitszeiten und wachsende Anforderungen an die Qualifikation, wird eine stärkere Ausrichtung auf Weiterbildung immer wichtiger. Somit können Mitarbeiter ihre Freizeit zunehmend für Weiterbildung nutzen.

CW: Wie können Unternehmen die Mitarbeiter motivieren, ihre kostbare Freizeit lernend vor dem Rechner zu verbringen?

Mandl: Die Unternehmen müssen Anreize schaffen, die das zusätzliche Lernen in der Freizeit attraktiv machen. Lernen in der Freizeit sollte nicht nur auf den unmittelbaren Bedarf des Unternehmens ausgerichtet sein, sondern auch die Interessen der Mitarbeiter in Hinblick auf ihre eigene Weiterqualifizierung berücksichtigen.

CW: Bisher sind Lernprogramme oft sehr langweilig gestaltet. Bietet die wissenschaftliche Forschung attraktivere Szenarien?