Diamond gewinnt Prozeß

Freispruch für Rio-MP-3-Player

02.07.1999
MÜNCHEN (CW) - Der "Rio"-MP-3-Player von Diamond verstößt nicht gegen bestehende Copyright-Gesetze. Mit dieser Entscheidung des 9. US-Bezirksgerichts wurde die Klage der amerikanischen Musikindustrie abgewiesen, die den Player verbieten lassen wollte, weil er Musikpiraten als Hilfsmittel dienen kann.

Mit Diamonds Rio-Player lassen sich Musikdaten abspielen, die im sogenannten MP-3-Verfahren komprimiert sind. Entsprechende Musikstücke finden Anwender zu Tausenden im Internet. Von dort können die Musikdateien auf die Festplatte des Computers heruntergeladen und weiter auf den MP-3-Player überspielt werden.

Die Recording Industry Association of America (RIAA) wirft Benutzern des Geräts Copyright-Verletzungen vor, da ein Teil der MP-3-Daten im Netz ohne Einwilligung der Urheber angeboten wird. Aus diesem Grund wollte die Musikindustrie das Produkt per Gerichtsbeschluß verbieten lassen.

Jetzt entschied ein US-Gericht, daß der portable Rio-Player kein digitales Aufnahmegerät im eigentlichen Sinne sei, da damit keine direkten Kopien von Musikmedien wie Tonbändern oder CDs möglich sind. Der Rio-Player kopiere lediglich Daten von der Festplatte des PCs zur portablen Wiedergabe, so die Argumentation des Gerichts. Damit verstoße Diamond nicht gegen die Bestimmungen des Audio Home Recording Act (AHRA) aus dem Jahr 1992.

Die Company aus San Jose wird diesen Sieg zum Anlaß nehmen, ihre digitale Musikdistribution weiter auszubauen, kündigte David Watkins an, President der Diamond-Tochter Rioport.com.