Web

Web-Pionier Berners-Lee

Freiheit im Netz ist Menschenrecht

12.03.2014
Nach dem NSA-Skandal findet Tim Berners-Lee, einer der führenden Erfinder des World Wide Web, deutliche Worte: Das Netz muss vor Überwachung durch Regierungen verteidigt werden.

Der Web-Erfinder Tim Berners-Lee will den Schutz des Internet vor Überwachung durch Regierungen als ein Menschenrecht definiert und gesetzlich geschützt sehen. Weil das Internet mittlerweile ein derart wichtiger Teil des Lebens vieler Menschen sei, müsse man darüber nachdenken, ob dessen Freiheit nicht als Menschenrecht angesehen werden sollte, sagte Berners-Lee am Mittwoch dem Sender BBC. Im "Guardian" forderte der für seine Erfindung mittlerweile geadelte Berners-Lee eine neue "Magna Carta" der Grundrechte für das Netz.

Berners-Lee hatte vor 25 Jahren, am 12. März 1989, seinem Chef am europäischen Kernforschungszentrum CERN seine Idee zur Entwicklung des Webs vorgelegt. Er gilt als damit als einer der Gründungsväter und der Moment als Initialzündung für das weltweite Netz der Websites. Einen ausgearbeiteten Vorschlag für das World Wide Web (WWW) gab es erst Ende 1990 und den öffentlichen Start im August 1991.

"Ich hoffe, dass dieses Jubiläum eine weltweite Diskussion darüber anregt, dass wir die Prinzipien verteidigen müssen, die das Netz so erfolgreich gemacht haben", sagte Berners-Lee. Dazu gehöre unter anderem, das es für alle zugänglich sein und den Menschen ermöglichen solle, ihr Potenzial zu entfalten und für ihre Rechte zu kämpfen. Internetnutzer sollten kommunizieren können, ohne dass sie das Gefühl hätten, jemand "schaue ihnen über die Schulter". (dpa/tc)