Freies Mail-System Zimbra erhält Desktop-Client

26.03.2007
Die Open-Source-Software konnte bis dato nur ein Ajax-basierendes Frontend bieten. Der neue Java-Client macht das System offline-fähig.

Zimbra gehört mit seiner gleichnamigen Software zu einer mehreren freien Messaging-Systemen, die sich als Alternative zu Exchange oder Lotus Notes verstehen (siehe: "Freie Exchange-Alternativen im Vergleich"). Bis dato verfügte das System nur über ein Web-Frontend. Aufgrund der ausgiebigen Nutzung von Ajax gelang es dem Unternehmen, das Verhalten einer PC-Anwendung im Browser weitgehend nachzubilden. Diese Konstellation hat allerdings den Nachteil, dass sich Mails offline nicht empfangen oder bearbeiten lassen.

Der neue Desktop-Client füllt nun diese Lücke. Er liegt derzeit erst in einer Alphaversion vor. Sein Konzept orientiert sich weniger an klassischen Mail-Clients, sondern stärker an neueren Ansätzen wie Google Mail. So fungiert die Volltextsuche als primäres Instrument der Mail-Verwaltung, Nachrichten werden zu Korrespondenzen zusammengefasst und lassen sich mittels Schlagwörtern ("Tags") beschreiben.

Hinter den Kulissen nutzt der neue Client die "Derby"-Datenbank von Apache, die auf IBMs "Cloudscape" zurückgeht. Nachrichten und Entwürfe werden bei Wiederherstellen der Internet-Verbindung automatisch mit dem Server synchronisiert. Die aktuelle Vorabversion unterstützt noch keine Kalenderfunktionen und gleicht immer die gesamte Mail-Datenbank mit dem Backend ab. Zukünftig soll die Software auch Termine anzeigen und die Snychronisierung einzelner Ordner erlauben.

Der neue Client wurde in Java entwickelt und läuft unter Windows, Mac und Linux. Die Software kann von der Website des Herstellers heruntergeladen werden. (ws)