Freie CMS-Lösungen für Unternehmen

20.01.2005
Von 
Wolfgang Sommergut ist Betreiber der Online-Publikation WindowsPro.

Geringe Anforderungen für PHP

Im Vergleich zu den Java-Sys-temen haben die PHP-Lösun-gen den Vorteil, dass sie als Infrastruktur nur den üblichen LAMP-Stapel (Linux, Apache, MySQL und PHP) voraussetzen. Kleine Firmen, die keinen eigenen Server betreiben möchten, können damit ihre Site aufbauen, indem sie ein preiswertes Web-Hosting-Paket mieten. Dafür ist in der Regel nicht einmal ein Shell-Zugang erforderlich.

Dieser Aspekt gilt im Prinzip auch für Perl-Software. Allerdings ist für die dynamische Erzeugung von Seiten das Apache-Module mod_perl praktisch unverzichtbar, wird aber von kaum einem Hoster angeboten. Der Kreis der Perl-Kandidaten ist relativ klein und Anforderungen wie Versionierung und Staging unterstützt einzig Bricolage.

Eine geringe Zahl von Python-Systemen setzt auf den populären "Zope"-Server auf. Dazu zählen "Easy Publisher", der "Collaborative Portal Server" (CPS) und "Plone". Letzteres erfreut sich seit einiger Zeit auch hierzulande einer wachsenden Anhängerschaft und wird von mehreren Dienstleistern unterstützt. Im Unterschied zu den PHP-Systemen weisen die Lösungen auf Basis von Zope einige Besonderheiten auf. Dazu zählt neben der Programmierung in Python auch, dass sie eine proprietäre Datenbank ("ZODB") und einen eigenen Web-Server mitbringen. Zwar lassen sich über Adapter Apache und MySQL anbinden, dies stellt jedoch nicht die Standardkonfiguration dar.

Fazit

Aus der großen Menge freier Content-Management-Systeme eignen sich mittlerweile einige für den Einsatz in Unternehmen, sowohl für die externe Website als auch für das Intranet. Sie können den gesamten Prozess von der Erstellung über die Verwaltung und die Publikation von Inhalten abdecken. Gerade die fortgeschrittenen Systeme aus der PHP- und Zope-Welt glänzen durch einen enormen Funktionsumfang und aktive Communities. Die Java-Kon-kurrenz genießt hingegen den Vorteil einer Enterprise-Plattform, zu der neben Skalier-barkeit und Ausfallsicherheit vor allem unübertroffene Möglichkeiten zur Integration von Fremdsystemen zählen. Dies gilt insbesondere für jene, die XML als natives Dateiformat einsetzen.