Freie CMS-Lösungen für Unternehmen

20.01.2005
Von 
Wolfgang Sommergut ist Betreiber der Online-Publikation WindowsPro.

Diese ergeben sich dadurch, dass die als Servlets und JSPs implementierten Systeme auch auf vollwertigen J2EE-Servern wie jenen von Bea, IBM oder Jboss laufen. Diese Infrastruktur bietet automatische Lastenverteilung, hohe Skalierbarkeit und Ausfallsicherheit. Darüber hinaus besitzt Java mit seinen Enterprise-APIs und der Java Connector Architecture (JCA) erprobte Mechanismen zur Integration mit anderen Anwendungen. Mit JSR-170 kommt in Zukunft noch ein Standard hinzu, der einen einheitlichen Zugriff auf Content-Repositories zulässt. Da die meisten Open-Source-Projekte diese Schnittstelle implementieren werden, können sie auf die Systeme der Branchengrößen wie Documentum, IBM, Opentext oder SAP zugreifen. Eine Referenzimplementierung wurde von Day Software an Apache übergeben, wo es im Projekt "Jack-rabbit" weiterentwickelt wird.

Derzeit finden sich in der langen Liste freier Web-CMS nur wenige Java-Implementierungen. Zu den funktionsreichsten gehört mittlerweile "Apache Lenya”. Es geht auf ein Produkt der Schweizer Firma Wyona zurück, die auch heute noch treibende Kraft hinter der Entwicklung dieser Software ist. Sie wurde erst kürzlich von Apache zum Top-Level-Projekt befördert. So profitiert sie nicht nur vom hohen Ansehen der Open-Source-Organisation, sondern auch von ihrem umfangreichen Softwareportfolio. Lenya beruht unter anderem auf dem XML-Framework Cocoon, nutzt die Suchmaschine "Lucene" und die WebDAV-Implementierung "Slide". Im Gegensatz zu den meisten Web-CMS setzt es durchgängig auf XML. Neue Dokumententypen entstehen durch die Definition einer entsprechenden XML-Struktur. Der Einsatz von XML als natives Format erweist sich auch als Vorteil bei der Integration mit anderen Anwendungen, weil immer mehr von ihnen in der Lage sind, Daten mit Fremdsystemen über Web-Services auszutauschen.