Freiberufler freuen sich über Aufschwung

09.12.2003
IT-Freiberufler zeigen sich vorsichtig optimistisch: Die Zahl der Projektanfragen nahm seit Frühsommer stetig zu, im Oktober und November erklomm sie erstmals seit zweieinhalb Jahren wieder Rekordwerte.

Während IT-Profis immer noch lange nach einer Festanstellung suchen müssen, können selbständige IT-Experten aufatmen. "Der dauerhafte Umschwung ist da", meldet Karl Trageiser, Geschäftsführer des Projektportals Gulp, in dem über 45 000 IT-Freiberufler registriert sind. Die jüngste Auswertung machte im Oktober 3409 und im November 3492 Anfragen von Unternehmen an Freiberufler aus.

Damit ist nach einer langen Durststrecke erstmals wieder das Niveau von März 2001 erreicht. Zum Vergleich: An seinen Tiefstand war der IT-Projektmarkt im Dezember 2001 mit unter 1500 Anfragen angelangt. Trageiser begründet die jetzige Trendwende aber nicht nur mit diesen beiden Rekordwerten, sondern vielmehr mit dem kontinuierlichen Anstieg seit diesem Frühsommer: So waren von Juli bis November 2003 durchschnittlich fast doppelt so viele Aufträge zu vergeben als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Die Gewinner dieser Entwicklung sind System-, Datenbank- und Softwareexperten, die sich auf Unix, Oracle beziehungsweise C und C++ spezialisiert haben. Diese Kenntnisse wurden in den beiden vergangenen Monaten verstärkt nachgefragt. Linux, Java und DB2 rutschten dagegen in der Skala der geforderten IT-Skills ab. Ob sich dieser Trend verfestigt, bleibt laut Gulp abzuwarten. Auch regional wirkt sich der Aufschwung unterschiedlich aus: In Bundesländern wie Hessen, Bayern und Baden-Württemberg finden Freiberufler nach wie vor die beste Auftragslage vor. Frankfurt am Main als Zentrum der Großbanken, die zu den wichtigsten Auftraggebern gehören, nimmt mit 22,8 Prozent aller Projektanfragen die Spitzenposition ein. Deutlich aufgeholt hat in den vergangenen vier Monaten aber Bayern und insbesondere München, wo die Zahl der Projektanfragen um 3,2 Prozent überproportional angestiegen ist. (am)