Freiberufler: Festanstellung, nein danke.

16.08.2007
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Karen Funk ist Senior Editor beim CIO-Magazin und der COMPUTERWOCHE (von Foundry/IDG). Ihre inhaltlichen Schwerpunkte sind IT-Karriere und -Arbeitsmarkt, Führung, digitale Transformation, Diversity und Sustainability. Als Senior Editorial Project Manager leitet sie zudem seit 2007 den renommierten IT-Wettbewerb CIO des Jahres. Funk setzt sich seit vielen Jahren für mehr Frauen in der IT ein. Zusammen mit einer Kollegin hat sie eine COMPUTERWOCHE-Sonderedition zu Frauen in der IT aus der Taufe gehoben, die 2022 zum 6. Mal und mit dem erweiterten Fokus Diversity erschienen ist.

Zwei Arten von Kunden

Mit den Kunden kommt Spaar gut klar. Er unterteilt sie in zwei große Gruppen: Die eine Sorte fragt bei einem Freelancer Entwicklungskapazität für ein Projekt an, das noch noch nicht spruchreif ist. Dann herrsche oft monatelang Funkstille, und plötzlich kommt doch der Auftrag, der dann aber ganz schnell erledigt werden soll. "Daran habe ich mich inzwischen gewöhnt", sagt Spaar gleichmütig. "Entweder sagt der Kunde ja oder eben nicht." Die andere Sorte Kunden wolle über längere Zeiträume reden, setze den Freiberufler ins Bild über die gesamte Planung und fordere ihn auf, Bescheid zu sagen, wenn er wegen anderer Aufträge im Zeitdruck gerät.

Mehr machen als nötig ist

Denjenigen, die gerade erst als Freiberufler anfangen, rät Spaar: "Das, was man macht, muss man richtig machen. Das heißt auch, dass man mal mehr macht, als erwartet wird." Denn so könne man beim Kunden einen guten Eindruck hinterlassen. Das Ergebnis sei ein rundum zufriedener Kunde, der wiederkommt. "Ich stehe hinter dem, was ich abliefere", lautet Spaars Devise.

Der Idee, einen eigenen Hof zu haben, reifte bei Spaar bereits zu Studentenzeiten. Schon damals ging er regelmäßig reiten – als Ausgleich zum Sitzjob. Viele andere im Reitverein hatten bereits Höfe. Doch im Augsburger Raum waren Bauernhöfe zu teuer. Als der Elektrotechniker in einer Pferdezeitschrift das Inserat eines niederbayerischen Hofes fand, der erschwinglich und in gutem, gerade renoviertem Zustand war, schlug er zu. "Ein absoluter Glücksgriff", strahlt Spaar heute. Seit fünfeinhalb Jahren lebt und arbeitet er jetzt hier in der Abgeschiedenheit. "Ich vereinsame nicht, weil ich nicht immer dasselbe mache", versichert er. Der Freiberufler aus Leib und Seele könnte sich unter keinen Umständen vorstellen, wieder in eine Festanstellung zurückzugehen. "Ich soll das gegen ein kleines Büro in einem Betonklotz eintauschen?" fragt Spaar und zeigt auf seine zwei Pferde, den Hof und das weite Land. "Niemals."

Um erfolgreich zu sein, müssen Freiberufler …

  • sich organisieren können,

  • sich verkaufen können,

  • diszipliniert sein,

  • Networking aktiv betreiben,

  • gerne Freiberufler sein.