Vor Hauptversammlung

Freenet mit Gewinneinbruch

05.08.2008
Der Telefonanbieter Freenet ist mit einem herben Gewinneinbruch in das zweite Quartal gestartet.

In den Monaten April und Mai sank der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 20,9 Millionen Euro auf 29,8 Millionen Euro, wie Freenet in einem Prospekt für die Ausgabe neuer Aktien mitteilte. An der Börse sorgte die Nachricht für einen Kursrutsch der Freenet-Aktie, was die Kritik an der Strategie der Konzernführung vor der Hauptversammlung am Freitag befeuern dürfte.

Zu den Gründen für den Gewinnrückgang machte eine Sprecherin am Dienstag auf Anfrage keine Angaben. Im Auftaktquartal hatte die Gesellschaft einen leichten EBITDA-Zuwachs verbucht, der allerdings auch auf die Auflösung von Rückstellungen zurückzuführen war. Weiter bergab ging es beim Umsatz. Dieser sackte im April und Mai von 303,8 Millionen auf 288,5 Millionen Euro ab und der Vorsteuergewinn von 39,5 Millionen auf 1,9 Millionen Euro.

Freenet will am kommenden Donnerstag seine Bilanz für das zweite Quartal vorlegen. Von dpa-AFX befragte Analysten hatten eine Eintrübung erwartet, aber offenbar ist das Ergebnis stärker abgefallen als erwartet. Die Freenet-Aktie verlor zwischenzeitlich über fünf Prozent und notierte zuletzt 4,6 Prozent schwächer.

Nachdem Vorstandschef Eckhard Spoerr sich bislang mit einer Prognose zurückgehalten hatten, dämpfte Freenet nun Erwartungen an eine Erholung. Für die kommenden Quartal rechne die Gesellschaft mit einer weiteren Ergebnisbelastung, heißt es in dem Prospekt. Hintergrund seien höhere Abschreibungen auf die Aktivierung von Kundenakquisitionskosten.

Auf der am Freitag geplanten Hauptversammlung will Spoerr seine Strategie darlegen und sich damit gegen Kritik der Großaktionäre United Internet und Drillisch zur Wehr setzen. Die beiden Wettbewerber hatten die Übernahme von Debitel durch Freenet kritisiert, da sie selbst den Erwerb der Freenet AG geplant hatten. (dpa/tc)