Mit einem Verbrauch von nur zirka zwei Watt je Gigaflop und einer Gesamtleistung von 9,26 Teraflop/s zählt das aus "QS22"-Blades von IBM bestehende Cluster-System auch zu den stärksten Rechenclustern in Deutschland. Die Maschinen arbeiten mit dem "Cell"-Chip.

Das Fraunhofer Institut wird das System für die Entwicklung neuer Multicore-Softwaretechnologien und für Simulationsberechnungen in der Seismik, der Strömungsdynamik für Finanzsimulation sowie der Molekulardynamik einsetzen. Im Bereich der Seismik und Finanzen kann das ITWM selbst entwickelte und bereits für die Cell-Prozessoren optimierte Software einsetzen. Auf diese Weise soll der von IBM gemeinsam mit Toshiba und Sony entworfene Cell-Chip nach Angaben des Forschungsinstituts Leistungen realisieren, die deutlich über der Linpack Performance liegen würden.

"Mit dem neuen Supercomputer wollen wir auf einer größeren Skala neue Multicore-Technologien erproben und erwarten für eine Reihe von eigenen Anwendungen bei geringerem Energieeinsatz und Raumbedarf eine deutliche Leistungssteigerung", sagte Franz-Josef Pfreundt, Leiter Competence Center HPC und Visualisierung und Leiter IT des ITWM.

Entwickelt und getestet wurde der Supercomputer-Cluster in IBMs Entwicklungszentrum Böblingen. Er besteht aus 70 QS22-Bladeservern mit insgesamt 140 "PowerXCell-8i"-Chips. Dies ist die Nachfolgegeneration des Cell-BE-Prozessors, der in Spielekonsolen des Typs "Playstation 3" verwendet wird. Die QS22-Bladesysteme finden auch Verwendung im "Roadrunner"-Supercomputer, dem ersten System weltweit, das die Rekordmarke von einem Petaflop/s erreicht hat. (jm)