Ausgezeichnete Wissenschaftlerinnen

Frauen glänzen in Business Intelligence

03.01.2013
Mit einem Award für herausragende Disserationen fördert die BI-Beratung Cundus gezielt Frauen in der IT.

Um die Frauenquote in Vorstand und Aufsichtsrat sorgt sich Barbara Lix in ihrem Unternehmen nicht. Seit vier Jahren ist die erfahrene Managerin Mitglied des dreiköpfigen Vorstands der Cundus AG, auch im Aufsichtsrat ist mit Beatrice von Buchwald eine Frau vertreten. An weiblichen IT-Nachwuchskräften mangelt es der mittelständischen IT-Beratung jedoch genau so wie den meisten Unternehmen der Branche. Noch immer entscheiden sich zu wenige Frauen für ein (Wirtschafts-)Informatikstudium. Um in der Öffentlichkeit eine höhere Aufmerksamkeit für das Thema zu schärfen, hat der Cundus-Vorstand einen Dissertation Award ins Leben gerufen.

Frauen Mut machen

Prämiert wurden herausragende Dissertationen von Wissenschaftlerinnen aus den Bereichen Informationstechnologie, Business Intelligence, Enterprise Performance Management, Controlling, Accounting, Tax-ation, Finance, Governance oder Governance, Risk and Compliance. Den mit 3500 Euro dotierten ersten Preis gewann Petra Maria Asprion, die 2011 mit "summa cum laude" an der Universität Bern über die "Funktionstrennung in ERP Systemen - Konzepte, Methoden und Fallstudien" promovierte. Der zweite Platz wurde aufgrund des hohen Innovationsgrads, der Praxisrelevanz und der konzeptionellen Stärke der eingereichten Arbeiten gleich zweimal vergeben, und zwar an Verena Dorner von der Universität Passau und Elizaveta Kozlova von der Philipps-Universität Marburg.

Cundus-Vorstände Barbara Lix, Peter Neisius und Gotthard Tischner ( Zweiter von rechts) mit den Gewinnerinnen Petra Maria Asprion, Elizaveta Kozlova und Verena Dorner.
Cundus-Vorstände Barbara Lix, Peter Neisius und Gotthard Tischner ( Zweiter von rechts) mit den Gewinnerinnen Petra Maria Asprion, Elizaveta Kozlova und Verena Dorner.
Foto: Cundus

Dass Cundus gleich drei Wissenschaftlerinnen gefunden hat, zeigt: Frauen müssen keine Angst vor technischen Themen haben, sondern können gerade in der Kombination IT und Betriebswirtschaft Herausragendes leisten. "Wir möchten Frauen Mut machen, mit gutem Beispiel vorangehen und zeigen, welche Chancen es für Frauen in der IT-Branche gibt", hebt Lix hervor. Ab Februar beginnt die neue Bewerbungsrunde für den nächsten Business Intelligence Award.

Die Vorstandsfrau hält auch Vorträge an Universitäten, um junge Frauen zu motivieren, Karriere zu machen und um ihnen Wege aufzuzeigen, wie dies als Frau möglich ist. Sie weiß aber auch, dass gute Karrieremöglichkeiten nicht ausreichen, um qualifizierte Frauen im Berufsleben zu halten: " Statt Frauenquote sollten Politik und Gesellschaft dafür sorgen, Familien und damit Frauen bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu unterstützen, in dem genügend qualifizierte Plätze für Kinder während der Kleinkind-, Kind- und Schulzeit angeboten werden, die nicht nur von neun bis 16 Uhr gehen. Beruflich engagierte und karriereorientierte Eltern haben dann leider nicht immer Feierabend. "

IT-Management: 96 Prozent Männer

Obwohl Branchenverbände und Politiker sich schon lange für einen höheren Frauenanteil im Allgemeinen und in IT-Firmen im Besonderen einsetzen, sind Frauen in der IT-Branche deutlich unterrepräsentiert. Laut einer repräsentativen Umfrage unter 700 IT-Unternehmen im Auftrag des Hightech-Verbandes BITKOM sind nur 15 Prozent der angestellten Fachkräfte weiblicher Natur. Bei den Führungskräften ist die Frauenquote mit etwa vier Prozent noch deutlich geringer ausgeprägt.